Keulenärmel Schnittkonstruktion
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Der Keulenärmel ist ein an der Kugel eingereihter oder in Fältchen gelegter Ärmel, der sich zu den Handgelenken hin verengt. Diese Form des Ärmels wir auch Schinkenärmel oder Gigot (franz.) genannt. Dieser Ärmel kam Ende des 16. Jahrhunderts auf, wurde um die Jahrhundertwende noch einmal modern und kehrt nun wieder zurück in die Mode. Die Schulter kann bei dieser Ärmelform etwas verschmälert werden. Als Ausgangsbasis kann je nach gewünschter Weite im Ellenbogen und Saumbereich die enge oder halbweite Ärmelform zur Anwendung kommen. Hier werden werden zwei Varianten von Keulenärmeln mit unterschiedlicher Ausgangsbasis vorgestellt.
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus unserem Fachbuch Schnittkonstruktionen für Kleider und Blusen
Keulenärmel mit mäßiger Weite
Für eine mäßig weite Form des Keulenärmels ist vom Kugel-Armeleinsatzzeichen zur Abnäherspitze einzuschneiden, wobei der Abnäher evtl. ganz herausgeschnitten werden kann. Die Kugelerweiterung läßt sich in einem gewissen Rahmen nach Wunsch bestimmen, da der Ellenbogenabnäher dafür verwendet wird. Letzterer kann ganz oder auch nur teilweise geschlossen werden, je nachdem Wieviel Reihweite die Kugel bekommen soll. Dabei darf auch die Stoffart nicht unbeachtet bleiben. Für die Kugelerhöhung, die bei einem eingereihten Ärmel unbedingt notwendig ist, rechnet man etwa die Hälfte der Erweiterung (hier 4 cm). Die Kugel ist nach Vorlage neu auszuzeichnen.
Keulenärmel mit mehr Reihweite oder Falten im Kugelbereich
Für mehr Weite im Kugelbereich sind zwei Einschnittlinien nötig, die in etwa 3—4 cm von der Kugelmitte entfernt liegen. An der Ellenbogenlinie ist der Ärmel bei dieser Möglichkeit ebenso zu trennen. Nach dem Einschneiden ist der Ellenbogenabnäher zuzulegen. Die Teile sind an der Kugel gleichmäßig auseinander zu legen. Je größer der Öffnungsbetrag an der Kugel ist, umso mehr Abstand bildet sich zwischen den Teilen an der Ellenbogenlinie. Mit ca. 4—5 cm Erhöhung ist die Kugel neu auszuzeichnen. An der vorderen Ärmelnaht kann soviel geöffnet werden, daß vorne und hinten gleiche Nahtlängen entstehen.