Schnitt-Technik Mantelkleid im Stil der 30er Jahre
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Das Mantelkleid ist ein Kleid, das einem Mantel ähnelt. Es besitzt meist einen Kragen oder sogar ein Revers und lässt sich durch einen Frontverschluß öffnen. Es unterscheidet sich vom verwanden Hemdblusenkleid durch die Stoffauswahl. Ein Mantelkleid wird meist aus schwereren Stoffen (Mantelstoffe) genäht. Das moderne Mantelkleid tauchte erstmals 1910 auf und war in der ersten hälfte des zwanzigsten Jahrhundert ein sehr beliebtes Kleidungsstück der Damenmode. Oft werden beim Design eines Mantelkleides Mantel-Elementen wie Gürtel, Pattentaschen und große Stoffknöpfe eingesetzt.
Schnittkonstruktion für ein Mantelkleid
Basis: Kleidergrundschnitt in Gr. 40 mit passendem Einnaht-Ärmel
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Damen-Rundschau 9.2017. Die komplette Konstruktionsanleitung findet Ihr aber auch im dem E-Dossier Schnitt-Technik Hemdblusenkleider im Vintage-Look.
Vorder- und Rückenteil
Die Modelllänge an der vorderen und hinteren Mitte auf 80 cm ab Taille festlegen. Bei 57 cm ab Taille die Seitennaht jeweils 2 cm einstellen. An den Zirkelpunkten (Z) Kreisbögen ziehen und den Saum an der Seitennaht und an der Teilungsnaht jeweils 4 cm ausstellen. Am Vorderteil von der Taille aus am Abnäher 8 cm und an der Seitennaht 17 runter messen und den Beginn der Leistentasche schräg einzeichnen. Hierzu eine Parallele im Abstand von 4 cm zeichnen. Das Vorderteil an dieser Stelle vom Abnäher bis zur Seitennaht durchtrennen.
1 cm des Brustabnähers in das Armloch drehen wie in der Zeichnung dargestellt und den restlichen Brustabnäher in den Taillenabnäher verlegen. Das Halsloch an der vorderen Mitte sowie an der Schulter 1 cm und an der hinteren Mitte 0,5 cm erweitern. Das Halsloch neu einzeichnen. An der vorderen Mitte einen 6 cm breiten Übertritt anzeichnen und die Schulterpartie an der vorderen Mitte spiegeln. An der gespiegelten Schulternaht vom neuen Halsloch aus 6 cm abtragen und die Spitze laut Vorlage an den Übertritt anzeichnen.
2: VORBEREITUNG ÄRMEL
Von der Abnäherspitze aus im rechten Winkel zur Ellenbogenlinie eine Einschnittlinie zur Ärmelkugel ziehen. Von hier die Strecke der Ärmelkugel bis zum Schulterpunkt messen (m1) und dieses Maß vom Schulterpunkt aus entlang der Ärmelkugel nach links übertragen (ü1). Anschließend eine Einschnittlinie zum Saum ziehen wie in der Zeichnung ersichtlich. Den Ärmel an der Kugel um den Betrag der jeweiligen Armlochauflockerung minus 0,5 cm öffnen. Die Kugel neu auszeichnen wobei sich hier zwangsläufig eine Kugelerhöhung von 0,5 – 1 cm ergibt. Für die Oberarmnaht vom Schulterpunkt eine Senkrechte bis zum Saum ziehen.
Am vorderen Armloch die Strecke Ärmeleinsatzzeichen (Äe) bis Schulterpunkt (S) messen (m2) und dieses Maß + 0,5 cm auf die Armkugel von Äe aus übertragen (ü2 + 0,5). Ebenso die Strecke hinteres Ärmeleinsatzzeichen (h.Äe) bis Schulterpunkt (S) am hinteren Armloch messen (m3) und auf den Ärmel übertragen (ü3 + 0,5). Beide Punkte mit einer leichten Rundung an der 10 cm Markierung auf der Hilfslinie zusammenführen. Ärmel an der Oberarmnaht trennen. Längen überprüfen und ggf. ausgleichen.
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