4 Overall Schnittkonstruktionen
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(Bild: © CATWALKPIX.COM)
Der Einteiler ist zweifelsohne ein absolutes Style-Statement! Ob kurz oder lang, eng oder weit – jede Frau sollte stolze Besitzerin dieses Kleidungsstückes sein. Warum? Der größte Vorteil eines Jumpsuits ist, dass man sich keine Gedanken machen muss, ob Oberteil und Hose zusammenpassen.
Einmal rein und perfekt gestylt! Was einst nur Handwerker trugen, eignet sich nun bestens als Business-, Freizeit-, oder Partyoutfit. Unsere vier Modelle zeigen für jeden Anlass eine passende Lösung.
Diese Schnitt-Technik finden Sie in der Damen-Rundschau 5.2018.
Unsere Modelle
(Bild: Zeichnungen V. Feyerabend)
Die Taillenmehrlänge spielt bei der Schnitterstellung die wichtigste Rolle. Ist diese zu kurz, zieht der Stoff unangenehm im Schritt Bereich. Je nach Modell kann der Schritt vertieft werden oder das Oberteil mit einem Abstand an die Hose angesetzt werden.
Die vollständige Schnitt-Technik finden Sie in der Damenrundschau 5.2018. Wir zeigen Ihnen eins der vier Modelle als Einblick in die Schnittkonstruktion.
Model 1 Business-Overall
Basis: Grundschnitt Bluse mit Abnähern Gr. 40, (Zugaben: Rh 2 cm, Rb 1,5 cm, Ad 2,5 cm, Bb 1,5 cm)
Grundschnitt Bundfaltenhose Gr. 40, (Zugaben: Vhbr + Hhbr 3 cm, Lg 103 cm, Fw 42 cm)
(Bild: Technische Zeichnung S. Lindner)
Vorderteil
Den Blusengrundschnitt an der Taille trennen. Den Taillenabnäher zur Spitze des Brustabnähers verlängern und den Brustabnäher in den Taillenabnäher drehen. Das Armloch 2 cm vertiefen und ½ der Vertiefung an der Seitennaht erweitern, die Seitennaht gerade einzeichnen. Das Armloch ebenfalls neu einzeichnen, anschließend das Halsloch um 1,5 cm erweitern. Die Taille für den 3 cm breiten Bundstreifen um die Hälfte (1,5 cm) erhöhen. Das Vorderteil an der vorderen Mitte spiegeln und an der erhöhten Taille den Beginn des Reversbruches 8 cm von der vorderen Mitte entfernt markieren, diese 8 cm werden bei der Fertigung auf 6,5 cm eingehalten. Von dem erweiterten Halslochpunkt A den Betrag der Stegbreite von 1,5 cm nach links zu B messen.
Die Reversbruchlinie von 8 nach B inklusive einer Verlängerung von 12 cm gerade verbinden. Von A nach K die hintere Halslochlänge (hier: 10 cm) auf die verlängerte Reversbruchlinie abtragen. Von A aus eine Parallele zur Reversbruchlinie einzeichnen, auf dieser Linie (neue Halslochlinie) für den Drehpunkt Z des Kreisbogens, der über K geschlagen wird, 4 cm nach unten abtragen (Richtwert). Auf dem Kreisbogen Punkt C, die hintere Kragenbreite + 0-1 cm abtragen. Die Zugabe richtet sich nach Form und Breite des Revers.*
*mit Zugabe = breite und kurze, sowie zweireihige Formen, stärkere Schulterpolster / ohne Zugabe = schmale, langgezogene Formen
Die Spiegelnaht laut Abbildung zum Punkt Z führen. Die Kragenansatzlinie von Punkt C nach Vorlage etwas gebogen ins Halsloch (zu Punkt Z zeichnen). Von C rechtwinkelig die hintere Mitte abtragen, auf der hinteren Mitte zuerst die Stegbreite abmessen (hier: 2 cm). Die Stegbreite sollte immer 0,5 cm größer sein als die an der Halsspitze. Auf der hinteren Mitte die Kragenbreite von 4,5 cm abtragen. Die äußere Kragenlinie zur hinteren Mitte abwinkeln und nach vorne hin leicht konkav einzeichnen. Die Breite von Revers und Kragen nach Vorlage einzeichnen. Kragen und Vorderteil überschneiden sich am Halsloch, deshalb kopiert man den Kragen erneut heraus. Der Taillenabnäher verbleibt als Einhalteweite.
Rückenteil
Das Halsloch an der Schulter wie im Vorderteil um 1,5 cm erweitern und an der hinteren Mitte um 0,5 cm vertiefen. Das Armloch wie im Vorderteil vergrößern und die Seitennaht zur 1,5 cm erhöhten Taillenlinie verbinden. Der Taillenabnäher verbleibt als Einhalteweite.
Vorder- und Hinterhose
Die 6 cm tiefe Bundfalte liegt mittig der vorderen Taillenlinie. Den 18 cm langen Untertrittbeleg 3,5 cm parallel zur vorderen Mitte einzeichnen. Den Schritt 4,5 cm vertiefen und 2 cm erweitern. Den Saum an der Seiten- und Innenbeinnaht jeweils 1,5 cm erweitern, an der Knielinie 2 cm. Schritt-, Seiten- und Innenbeinnaht neu einzeichnen. Schrittvertiefung und Bund geben dem Overall eine Taillenmehrlänge von 6 cm. Am Vorderteil-Bundstreifen den Übertritt von 6,5 cm anzeichnen. Die vordere Kante und der Reversbeginn treffen bei der Verarbeitung genau aneinander. Die hintere Mitte liegt im Bruch.
Ärmel
Ein passender Einnahtärmel wird benötigt. Den Ärmel auf das vertiefte Armloch anpassen. Dafür ½ der Vertiefung (1 cm) nach unten messen und eine Winkellinie nach außen zeichnen. Länge und Form des vertieften Armloches am Vorderteil von dem Ärmeleinsatzzeichen–Seitennaht auf die Winkellinie zu Äe übertragen. Gleicher Vorgang bei dem hinteren Unterarmausstich. Ärmel um die Manschettenbreite abzüglich einer Schoppweite von 1,5 cm kürzen. Die Seitennaht 1 cm einstellen. Die Mehrweite am Saum durch Falten wegnehmen. Die Manschette ebenfalls nach Vorlage einzeichnen und an der Längsseite spiegeln.
Fertige Schnittteile
Alle Schnittteile herauskopieren, Übergänge kontrollieren und Fadenläufe angeben. Der Untertritt sollte zum besseren Halt mit einem Gegenknopf oder Druckknopf befestigt werden. Zusätzlich Kragen und Beleg kopieren. Rollweite hinzugeben.
Modell 2 – Off-Shoulder Overall
Basis: Grundschnitt Corsage Gr. 40, (Zugaben: Rh + 0 cm, Rb + 0 cm, Ad + 0 cm, Bb + 1,5 cm)
Grundschnitt Bluse mit Abnäher Gr. 40, (Zugaben: Rh + 1 cm, Rb + 0,5 cm, Ad +2 cm, Bb + 1,5cm)
Grundschnitt Standardhose mit Abnäher Gr. 40, Fw 42 cm, Stl 103 cm
(Bild: Technische Zeichnung S. Lindner)
Modell 3 – Heart-Shape Overall
Basis: Blusengrundschnitt mit Abnäher Gr. 40 (Zugaben: Rh 0,5 cm, Rb 0,5 cm, Ad 0,5 cm, Bb 1,5 cm)
Bundfaltenhose Gr. 40 (Zugaben/Maße: Vhbr und Hhbr 3 cm, Fw 38 cm, Stl 103,5 cm)
(Bild: Technische Zeichnung S. Lindner)
Modell 4 – Short-Overall
Grundschnitt Bluse mit Abnäher Gr. 40, (Zugaben: Rh + 3 cm, Rb +2 cm, Ad + 3 cm, Bb + 2 cm)
Grundschnitt Standardhose Gr. 40
(Bild: Technische Zeichnung S. Lindner)
(Bild: © CATWALKPIX.COM)