Gut gepolstert – Die Geschichte der Schulterpolster
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Breite Schultern in der Damenmode kamen zum ersten Mal in den 30er-Jahren auf. Frauen wurden ermutigt, sich „stark“ zu zeigen. Ein Boom folgte in den 40ern mit der militärisch ausgerichteten Mode, die aus den USA kam. In den 1980er und 90er Jahren erlebte das Power-Dressing mit riesigen Schulterpolstern seinen Höhepunkt. Vermutlich ist die Gewohnheit die Schulter durch Polster, Farbe oder Stoff zu betonen auf unsere Vorfahren zurückzuführen, die somit versuchten ihre Körpersilhouette zu vergrößern um Feinde abzuschrecken. Was damals schon funktionierte, ist auch jetzt wieder en vogue und kehrt zurück auf die internationalen Laufstege. Betonte Schultern strotzen wieder vor Kraft und Selbstbewusstsein!
Bereits im 17. Jahrhundert wurden Schulterpolster am Hofe getragen. Im 18. Jahrhundert sind bei Uniformen Schulterklappen zu finden, um die Schulterpartie hervorzuheben. Noch heute unterstreicht das Sakko in dieser Form die Figur, auch die Damenblazer sind so gestaltet. Zurück zu den 80ern: Die Emanzipation der Frauen war auf dem Höhepunkt. Sie trugen Hosenanzüge, breite Schultern und zeigten so die Kraft und die Ausdauer einer neuen Generation und damit ihren Stand in der Gesellschaft. Sie bahnten sich den Weg in die Vorstandsetagen. Femininität wurde in den Hintergrund gedrängt, starke Schultern bis hin zur Pagodenschulter waren gefragt. Claude Montana und Thierry Mugler sind die bekanntesten Vertreter für die 80er-Jahre und eine Margaret Thatcher ohne Kostüm mit breiten Schultern kann man sich nicht vorstellen.
Mit Rückkehr der Mode zu den 80ern, die erstmals 2009 in London gezeigt wurde, kam der „Mad Max“-Look mit den extrem breiten Schultern wieder auf. Laut Aussage der damaligen Chefredakteurin der britischen Elle müssen sich die Frauen und Mädchen selbst beschützen, indem sie stark aussehen. Das geht bis hin zu riesigen eckigen Modellen, den so genannten Pagodenschultern, einem echten Powerlook, der mit der Bridgeform zu den beliebtesten gehört. Erreicht wird dies durch Schulterpolster aus verschiedenen hochwertigen Schaumstoff-, Filz-, Vliesoder Watteeinlagen. Durch zwischengelagerte Haareinlagen kann eine zusätzliche Stabilität gewährleistet werden.
Wie Schulterpolster selber hergestellt werden erfahren Sie in dem Beitrag Schulterpolster nähen
Die Nachfrage nach Polstern steigt stetig, da in dieser Saison auf jedem internationalen Laufsteg dieser Modetrend zu sehen ist. Schulterpolster gibt es in verschiedenen Ausführungen, einmal zum Einnähen, dann selbsthaftend, die unter beliebigen Oberteilen getragen werden können. Polster mit Vlies- oder Stoffabdeckung – oft in der Farbe des Kleidungsstückes – benutzt man bei Sakkos, Jacken oder Mäntel, wenn diese kein Innenfutter besitzen. Bei Modellen mit Innenfutter werden meist Einlagen mit Kunstfaserbezug verwendet. In der Konfektion ist ein Auswechseln der Schulterpolster oft erwünscht, da die Schulterformen der Kundinnen sehr verschieden sind. Dies lässt sich durch Klettverschlüsse oder Klebepunkte realisieren und selbstverständlich kann man damit die Polster auch fixieren. Die ersten Schulterpolster in der Frauenmode wurden für Joan Crawford eingesetzt, die für ihre Rolle in dem Film „Letty Lynton“ zu breite Schultern hatte. So wurde ein fast rechteckiges Kostüm für sie entworfen und damit startete 1932 der echte Modetrend.
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