Brautkleid nähen
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An diesem besonderen Tag im Leben, dem Hochzeitstag, muss alles perfekt sein. Vor allem das Hochzeitskleid sollte mit Bedacht gewählt werden, damit die Braut im Mittelpunkt ihrer Hochzeit steht und den großen Auftritt genießen kann. Das Brautkleid soll einzigartig sein, zur Körperform der Braut passen und perfekt sitzen. Somit stellen sich vor der Wahl dieses wichtigen Kleides viele Fragen zu Silhouette, Schnitt, Stoff und Farbe. Es gibt unzählige Varianten an Designs für die Brautmode. Wer eine genaue Vorstellung von seinem Traumkleid im Kopf hat und hohe Ansprüche stellt, lässt sich eine Maßanfertigung schneidern. Alternativ kann man sich als Näh-Profi das Brautkleid natürlich auch selber nähen. Wer selber näht spart Geld, sollte aber den zeitlichen Aufwand nicht unterschätzen. Für das große Projekt Hochzeitskleid findet Ihr in diesem Beitrag viele tolle Anregungen und Schnittmuster-Inspirationen für Braut, Brautjungfern und Hochzeitsgäste.
Inhalt
- Die Geschichte des Brautkleids
- Das Brautkleid im Wandel
- Für jede Braut die richtige Silhouette
- Farbe und Material
- Schnittmuster zeichnen für Brautkleider
Inspiration Runway: Brautkleider von Amsale, Anne Barge und Berta bei der Bridal Fashion Week in New York.
Die Geschichte des Brautkleides
»Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe«, das sollte eine englische Braut an ihrem Hochzeitstag tragen. Etwas »Altes« aus ihrem vorherigem Leben, etwas »Neues « für das neue Glück in der Ehe, etwas »Geliehenes«, um sich an ihre Familie zu erinnern, etwas »Blaues« als Symbol der Loyalität und die silberne Münze im Schuh dafür, dass dem Paar das Geld niemals ausgehen soll.
Dieser Spruch aus dem viktorianischen England ist seit der Hochzeit des englischen Thronfolgers Prinz Charles mit Lady Diana Spencer, die mehr als eine Milliarde Menschen am Bildschirm oder am Radio mitverfolgten, weltweit bekannt. »Neu« war die Seide von Lady Di’s Kleid, alt die Spitze, welche vom Brautkleid von Queen Mary, der Urgroßmutter ihres künftigen Ehemannes, stammte. Ein gesticktes blaues Vergissmeinnicht schmückte das Taillenband und eine Leihgabe ihrer Mutter waren die Diamantohrringe. Ob Dianas Schuh eine Münze lag, ist nicht bekannt. Allerdings war »for luck« ein winziges goldenes Hufeisen in den ausladenden Röcken ihres Hochzeitskleides versteckt.
Traum in Weiß
Königs- und Fürstenhäuser haben seit jeher die Brautmode beeinflusst. Eine der reichsten Erbinnen ihrer Zeit, die Florentinerin Maria de Medici, trug im Jahr 1600 als erste Braut ein eierschalenfarbenes Kleid. 1613 wählte die englische Prinzessin Elisabeth Stuart ein strahlend weiß-silbernes Brokatkleid und als im 19. Jahrhundert einige Hochzeiten der europäischen Hocharistokratie stattfanden, bei denen die Bräute in Weiß gekleidet waren, veränderte sich die Hochzeitsmode. So heiratete auch die erst 21-jährige englische Königin Viktoria 1840 in einem weißen Seidenkleid mit kostbarer Spitze und mit einem kurzen Brautschleier ihren deutschen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha. Die Ehe wurde, wie damals üblich, von der Familie arrangiert, doch hatte sich die Braut schon mit 17 Jahren in ihren zukünftigen Mann verliebt. Aus Liebe vermählte sich auch 1853 der französische Kaiser Napoleon III mit der gebildeten spanischen Gräfin Eugénie de Montijo, die bei der Zeremonie ein Kleid aus weißem Samt trug. Kaiserin Eugénie inspirierte mit ihrer Schönheit und Eleganz Generationen von Juwelieren und Modeschöpfern, darunter den in Paris tätigen Engländer Charles Frederick Worth. Eine seiner Kreationen trägt die österreichische Kaiserin Elisabeth auf dem berühmten Portrait von Franz Xaver Winterthaler aus dem Jahr 1865. Als erst Sechzehnjährige hatte sie in einem »Traum von Weiss« dem österreichischen Kaiser Franz Josef in der Wiener Augustinerkirche vor 70 Bischöfen und Prälaten 1854 das Jawort gegeben.
Doch weder die bürgerlichen Frauen noch die Frauen aus den einfachen Schichten konnten sich bis ins 20. Jahrhundert ein eigenes Kleid zur Hochzeit leisten. Geheiratet wurde im »Sonntagsstaat«, dem Kleid mit welchem sie zur Kirche gingen und das meist aus schwarzem Tuch gefertigt war. Selbst die Bräute des gehobenen Bürgertums und des niederen Adels traten lediglich in ihrem »feinsten« Kleid vor den Altar. Erst nach dem ersten Weltkrieg setzte sich das weiße Hochzeitskleid in allen Bevölkerungsschichten durch, und das zu einer Zeit, als sich die Frauen emanzipierten, anfingen Universitäten zu besuchen, in den Arbeitsprozess eintraten und sich das Wahlrecht erkämpften. Für manche ist die Hochzeit von religiöser Bedeutung, für einige mag es der Wunsch sein, einmal im Leben strahlender Mittelpunkt zu sein. Aber nicht vielen ist bekannt, dass das »Weiß«, nach einer alten Tradition, die Jungfräulichkeit der Braut vor der Ehe symbolisiert, der Schleier ein Zeichen für die Keuschheit ist und dass die Länge der Schleppe früher auf den gesellschaftlichen Stand der Braut hinwies.
Vielfach kopiert
Die großen Designer reißen sich um Aufträge für Hochzeitskleider für prominente Frauen,denn die Werbung in den Medien ist unbezahlbar. Doch kaum sind die ersten Bilder der glücklich Vermählten erschienen, werden in unzähligen Werkstätten weltweit bereits deren Outfits kopiert. Der jeweilige Hype dauert meist nur so lange, bis die nächste prominente Braut die Titelseiten schmückt. Auch einige Modeschöpfer beziehen ihre Inspiration aus den Medien. Das elfenbeinfarbene Hochzeitskleid von Alexander McQueen, ein Design von Sarah Burton, welches Catharine Middelton 2011 anlässlich der Hochzeit von Prinz William trug, ähnelte jenem von Gracia Patricia aus dem Jahr 1965 anlässlich ihrer Hochzeit mit dem Fürsten Rainier III von Monaco. Millionenfach kopiert wurde auch das von Sarah Burton entworfene Kleid für Kates »Maid of Honour«, ihre Schwester Philippa Charlotte, genannt »Pippa, das für einen Eklat sorgte. So trug sie Weiß, die Farbe welche der Braut vorbehalten ist und der fi gurbetonte Schnitt des Kleides und ihr anmutiger Gang trugen ihr den zweifelhaft en Ruhm der »schönsten Rückseite « Englands ein.
Das Brautkleid im Wandel
Die Braut verändert sich und mit ihr die Silhouette. Die Liebe gerät wohl nie aus der Mode. Mit den Hochzeiten verhält es sich in Deutschland allerdings anders. In den vergangenen Jahrzehnten ist ein gesellschaftlicher Wandel zu beobachten: Während die Trauung im Standesamt mit anschließender kirchlicher Zeremonie in den 50er Jahren noch gang und gäbe war, folgte in den Jahren darauf ein starker Abwärtstrend, der seinen Tiefpunkt in den 2000ern erreichte. Das statistische Bundesamt notierte zu dieser Zeit, dass sich die Zahl der Eheschließungen in den vergangenen 50 Jahren fast halbiert hat.
Es muss nicht immer ein pompöses, Prinzessinnenkleid sein. Gerade im Standesamt macht auch ein schlichteres Design eine gute Figur. Modelle v. l.: Justin Alexander, Ralph & Russo, Monique Lhuillier
Der Tiefpunkt der Liebe? Keineswegs, denn der Ringaustausch im Hause Gottes war für viele Paare einfach nicht mehr nötig. Um eine Familie zu gründen, müssen Mann und Frau nicht mehr zwangsläufig denselben Nachnamen tragen. Seit ein paar Jahren kehrt aber zumindest die standesamtliche Trauung wieder zurück. 2017 gaben sich 407.466 Paare in Deutschland offiziell das Jawort. 21 Prozent der Paare beließen es bei der rein standesamtlichen Eheschließung. Für den Großteil ist die Unterschrift im Rathaus allerdings nicht romantisch genug. Das Fest mit Familie und Freunden ist das eigentliche Highlight, die Kirche ist dafür nicht mehr notwendig. Viele Paare entscheiden sich für eine freie Trauung am Strand, See, Wald oder Wiese.
Warum ist so eine Entwicklung für Modemacher nun wichtig? Ganz einfach: Zu den Eigenschaften eines erfolgreichen Modehauses gehört auch, diese gesellschaftlichen Strömungen wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Wer heute noch dieselben Brautkleider anfertigt wie in den 50er Jahren, wird sie wohl kaum verkauft bekommen. Durch die wachsende Beliebtheit von freien Trauungen, verändert sich auch das Hochzeitskleid: Schultern müssen nicht mehr bedeckt werden, Ausschnitte werden größer und der Schleier wird häufig durch ein Blumengesteck ersetzt. Während vor ein paar Generationen noch mit zarten 20 Jahren geheiratet wurde, ist die Braut heute im Durchschnitt 31 Jahre alt und möchte einmal in ihrem Leben eine Prinzessin sein. Für dieses Gefühl investiert sie durchschnittlich knapp 1.300 Euro und vertraut dabei auf das Fachwissen der Beratung. Dabei hat sie meist bereits vor dem Besuch des Brautausstatters eine genaue Vorstellung von ihrem Kleid, oftmals beeinflusst durch die sozialen Netzwerke, Prominenz und führende Trends.
Brautkleider von Ines di Santo (l.), Theia und Watters bei der Bridal Fashion Week in New York.
Für jede Braut die richtige Silhouette
Die herausfordernde Aufgabe für Brautmoden-Designer und Brautausstatter ist also, dafür zu sorgen, dass die Braut beim Anblick ihres Hochzeitskleides auch in 30 Jahren nicht den Kopf schüttelt und sich über den weißen Fummel ärgert. Wie bei allen Kleidungsstücken, beginnt auch das Brautkleid mit einer passenden Silhouette. Denn wenn die Grundform nicht passt, können Tüll, Spitze und Pailletten die Robe auch nicht retten.
Übersicht der verschiedenen Brautkleid-Formen
Die A-Linie
Auf die klassische A-Linie greifen viele Br.ute zurück. Sie betont den Oberkörper und verläuft ab der Hüfte in einen ausgestellten Rock. Dadurch werden Problemzonen wie Hüfte, Po und Oberschenkel perfekt kaschiert. Eine große Oberweite kann durch breite Träger stabilisiert werden, kräftige Arme werden auf Wunsch von Ärmeln bedeckt. Diese Silhouette ist wandelbar und vielfältig, weshalb sie den meisten Bräuten gefällt. Im Fall von vielen Tülllagen, sollte eine kurze Schleppe unbedingt nach oben hochgesteckt werden können. Ein Feststecken nach unten kann aufbauschend wirken und die Kehrseite der Braut durch die vielen Tülllagen schnell unförmig wirken lassen. Ein Hochbinden nach innen empfiehlt sich bei Kleidern nur, wenn sie tief sitzen und der Rock erst auf Hüfthöhe auswirft. Besonders für kleine Frauen empfiehlt sich eine Midi-Länge. Durch das Herausblitzen der Knöchel wird die Braut in ihrer Länge nicht gestaucht, sondern gestreckt. Zudem bekommt der zeitlose Schnitt dadurch eine moderne Note.
Prinzessinnen-Linie
Sie will den Wow-Effekt! Wenn die Braut von einem Sissi-Kleid spricht und sich eine Märchenhochzeit wünscht, dann träumt sie wohl meist von der Prinzessinnen-Linie. Diese Silhouette gleicht der A-Linie und betont den Oberkörper oft durch eine Corsage mit herzförmigem Ausschnitt. Der Rock ist allerdings viel weiter ausgestellt, wobei oft zu einem zusätzlichen Unterrock oder gar einem Reifrock gegriffen wird. Dadurch bekommt die Silhouette ihren pompösen Look, kann am Tage der Feier aber auch zu Komplikationen führen: Die Braut ist einfach längst nicht so bewegungsfrei, wie sie es sich auf der Tanzfläche später vielleicht wünscht. Um Frust auf der Feier zu vermeiden, sollte die Braut im Geschäft das Kleid in allen Bewegungsabläufen testen: sitzen, Arme hoch und auch gerne den Hüftschwung. In erster Linie soll sie sich schließlich wohlfühlen.
H-Linie
Wenn Bräute eine Boho- oder Vintagehochzeit planen, schwebt ihnen oft ein Brautkleid in H-Linie vor. Diese Silhouette eignet sich für Frauen mit einem besonders zierlichen Körperbau, wenn Schultern und Hüfte fast ähnlich breit sind. Zarte Kurven werden von einer A-Linie oft verschlungen, die H-Linie hingegen betont bei einem androgynen Typ mit kleiner Oberweite die Vorzüge perfekt. Die Materialwahl fällt meist auf leicht schimmernden Taft oder nüchterne Baumwolle. Diese Stoffe fallen gerade und körperbetont, bieten der Braut in ihrer Zusammensetzung aber dennoch genug Bewegungsfreiheit. Im Allgemeinen fallen Brautkleider in H-Linie meist eher schlicht aus, da Tüll und Verzierungen den Look oft überladen. Für Frauen, die einem sportlichen oder zurückhaltenden Typ entsprechen, ist diese Silhouette sehr gut geeignet. Designer können die Schlichtheit des Kleides durch einen hohen Beinschlitz aufbrechen und so ein wenig Raffinesse einbringen.
Meerjungfrauen-Linie
Diese sehr körperbetonte Silhouette eignet sich für Frauen, die ihre Kurven lieben und diese auch in Szene setzen wollen. Die extravagante Linie erinnert an die Umrisse einer Meerjungfrau, wovon auch der Name kommt. Dabei ist der Oberkö rper meist durch eine Corsage gebunden und auch Taille, Po und Oberschenkel werden durch die körperanliegende Passform enorm betont. Erst ab Kniehöhe fällt der Stoff in eine ausgestellte Form, die einer Meerjungfrauenflosse gleicht. Für noch mehr Dramatik wird der Saum nach hinten oft mit einer Schleppe verlängert. In diesem Fall sollten Modelle bevorzugt werden, bei denen die Schleppe abnehmbar ist. Das ermöglicht der Braut auf der Tanzfläche mehr Bewegungsfreiheit. Die Silhouette betont jede Körperstelle und empfiehlt sich daher nur Frauen mit einer harmonisch verlaufenden Sanduhr-Silhouette: einer schmalen Taille, einer wohlgeformten Kehrseite und nicht zu breiten Oberschenkeln. Andernfalls könnte das Brautkleid schnell unvorteilhaft wirken. Die Braut sollte zudem eine gewisse Körpergröße mitbringen. Kleine Frauen wirken durch den Schnitt leicht gestaucht.
Trompeten-Linie
Dabei handelt es sich um die Cousine der Meejungfrauen Silhouette. Die Trompeten- Linie ist gleichermaßen körperbetont, der Rock fächert allerdings schon ab Mitte der Oberschenkel aus. Dadurch bleiben Hüfte und Po betont, Problemzonen an den Beinen können aber noch kaschiert werden. Auch diese Linie eignet sich vorzugsweise für große Frauen mit einem schlanken Körperbau. Designer verlängern diese Silhouette häufig mit einer Hofschleppe, die relativ rund um die hintere Partie des Kleides fällt. Mit einer Länge von ungefähr 60 Zentimetern ist sie mittellang. Sie soll den weiblichen Körperbau in ihrer runden Form spiegeln und dem Look so einen letzten Schliff geben. Idealerweise können Bräute auch diese Schleppe hochstecken.
Empire-Linie
Die Empire-Linie war zur Zeit des Napoleonischen Kaisereichs in ganz Europa groß in Mode, die Silhouette wurde aber schon im alten Rom getragen. Der jahrhundertalte Schnitt feiert heute ein Comeback, denn viele Br.ute lieben den romantisch femininen Look. Bei der Empire-Linie richtet sich die komplette Aufmerksamkeit auf das Dekolleté. Die deutlich erhöhte Taille wandert bis unter die Brust, wo sie mit einer Quernaht betont wird. Moderne Akzente können durch asymmetrische Ausschnitte gesetzt werden. Der Rock fällt in leichten Stoffen herunter und wirkt fast unscheinbar. Durch diese Schlichtheit werden Problemzonen perfekt kaschiert. Diese Silhouette ist außerdem die Wahl vieler Schwangeren. Da beim Kauf des Kleides oft nicht einzuschätzen ist, wie groß der Babybauch am Tage der Hochzeit sein wird. Zudem fällt es bei dieser Form nicht auf, ob die Schwangere unter dem Kleid eine Stützhose trägt. Wer sich für ein Hochzeitskleid in Empire-Linie entscheidet, sollte sich mit einem langen Schleier zurückhalten. Die große Stoffmenge kann sonst schnell überladen wirken. Passender ist Haarschmuck in Form eines Blumenkranzes oder einzelner Perlen.
Farbe und Material
Damit die Schnitte optimal zur Geltung kommen, ist die Stoffwahl essenziell. So greifen viele Modemacher zu Seidenstoffen. Der edle und weiche Naturstoff ist hautverträglich, hat eine hohe Elastizität, kühlt bei Hitze und wärmt bei Kälte. Wird Spitze verwendet, sollte auf hochwertiges Material gesetzt werden, ansonsten kann sie die Haut reizen und ein juckendes Gefühl verursachen. Satin ist ein besonders schwerer Stoff, der sich aber fließend um die Silhouette der Braut legt. Er knittert nicht, fühlt sich weich an und verleiht dem Brautkleid einen schönen Glanz. Organza hingegen ist transparent, dünn und leicht, verfügt jedoch über eine optimale Festigkeit. Er hat eine schimmernde Optik und verleiht dem Brautkleid Volumen. ähnliche Zwecke erfüllt auch Tüll. Er ist ein steifes, transparentes Gewebe, das dem Kleid mehr Volumen gibt, ohne es dabei zu beschweren. Feiner hingegen ist Chiffon. Das Material ist transparent und zart. Er wird oft mehrlagig als Oberstoff verwendet. Um den richtigen Farbton des Stoffes zu finden, empfiehlt es sich, die Stoffe im Tageslicht auf die Hautfarbe abzustimmen. Nachdem Schnitt und Silhouette bestimmt sind, sollte die Braut bei der Anprobe stets den gleichen Büstenhalter und dieselben Schuhe dabeihaben.
Schnittmuster zeichnen für Brautkleider
Schnitt-Technik Brautkleider 1
In diesem E-Dossier finden Sie Anleitungen für die Schnittaufstellung dieser vier Brautkleider mit besonderen Kragen- und Ausschnittformen.
Schnitt-Technik Brautkleider 2
In diesem E-Dossier finden Sie Anleitungen für die Schnittaufstellung dieser drei bodenlangen Brautkleider mit femininer Silhouette und interessanten Details wie tiefen Rückenausschnitten, außergewöhnlichen Ärmeln und hochgeschlossenen Kragen.
Schnittmuster Brautkleid in A-Linie
Schnittkonstruktion für Langes Kleid mit gelegter Falte im Ausschnitt
Basis für die Schnittkonstruktion: Kleider-Grundschnitt in Gr. 40
1 Vorder- und Rückenteil
- Modell an der vorderen und hinteren Mitte ab der Taille auf die Seitenlänge verlängern.
- Schulterblattabnäher in das Armloch drehen.
- Im Rückenteil die Abnähermitte auf der Taille um 3 cm Richtung SN verschieben.
- An der h.M. 1 cm für den Über- und Untertritt zugeben.
- Für die Teilungsnaht von der Schulterspitze 2 cm nach innen messen. Die Teilungsnaht endet beim VT 3,5 cm oberhalb des Brustpunktes und am RT 1 cm unterhalb der Brustumfangslinie.
- Für die Saumerweiterung Kreisbögen um Z1, Z2 (Abnähermitte), Z3 (erhöhter Taillenpunkt), Z6, Z7 und Z8 schlagen. Saum an der vorderen und hinteren Mitte sowie an den Teilungsnähten jeweils um 10 cm erweitern, an den Seitennähten um 15 cm. Saumerweiterungen mittels Gerade mit der Taillenlinie verbinden.
- Die Halslochspitzen von Vorder- und Rückenteil jeweils mit einer Hilfslinie verbinden und die Kragenbreite an der Schulter mit 2,5 cm abwinkeln. Hintere Mitte im Verlauf 3 cm verlängern. Kragenkante am RT ausformen.
- Für den Ausschnitt und die dort befindliche Falte an der v.M. 14 cm runter messen. Diesen Punkt mit der Teilungsnaht auf der Schulterlinie verbinden, Brustabnäher hierfür zulegen.
- Auf dieser Linie von der v.M. aus 3,5 cm abtragen und diesen Punkt mit der Schulterlinie des Kragens verbinden. Die Linie verläuft im unteren Bereich parallel zur vorderen Mitte.
- Armloch an der SN 3 cm vertiefen und von hier 3 cm abwinkeln.
- Von diesem Punkt einen Kreisbogen um Z4 mit Radius 1/2 Oberarmumfang bzw. um Z9 mit Radius 1/2 Oberarmumfang + 5 cm schlagen.
- Um die Schulterspitze (Z5 und Z10) einen Kreisbogen mit Radius 12 cm schlagen.
- Ärmel laut Vorlage fertig zeichnen.
- 2 Fertige Schnittteile
- Alle Teile auskopieren.
- Ecken am Brustpunkt sowie an der Schulternaht des Kragens ausgleichen.
- Brustabnäher in die Teilungsnaht verlegen.
- Falte am Ausschnitt 3,5 cm aufsperren.
- Fadenlauf beachten.
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