Futterstoff nähen
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Grundlagen der Futterkonstruktion
Das Schnittmuster eines Innenfutters ist meist derselbe wie der des Kleidungsstückes, das gefüttert werden soll. Es unterscheidet sich aber durch eingefügte Futterfalten und Belege. Die Futterkonstruktion erfolgt ohne Nahtzugaben, diese werden erst am fertigen Futter zugegeben. Dennoch muss man vorher die richtige Länge feststellen.
Wozu braucht man Innenfutter ?
Futter hat die Funktion die Innenseite eines Kleidungsstückes bequemer, wärmer und schöner zu machen. So werden durch das Futter inwendige Nähte und Nahtzugaben verdeckt. Zudem hilft das Innenfutter dabei das Kleidungsstück besser anziehen zu können, da Futterstoff meist eine glatte Oberfläche besitzt, der beim Anziehen besser über Haut und andere Kleidung gleitet.
Welche Kleidungsstücke werden gefüttert ?
Textiles Futter wird generell in manchen Kleidern, Sakkos, Blazern, manchen Hosen sowie Jacken und Mänteln eingesetzt. Bei einigen Kleidungsstücken wir auch nur ein Teilfutter, wie z.B. ein Ärmelfutter oder Kniefutter eingesetzt. Zu dieser Verarbeitungsart gehört die Amerikanische Fütterung, eine Halbfütterung mit Futterseide in Brusthöhe beim Sakko oder Mantel. Außerdem gibt es die Französische Fütterung. Hier handelt es sich um ein Teilfutter aus Oberstoff. Sie wird besonders bei dünnen Sommersakkos angewendet.
Welcher Stoff eignet sich als Futter?
Meist werden seidenartige Chemiefasern, sogenannte Synthetics, als Futterstoff verwendet. Am gebräuchlichsten sind Atlas, Satin, glänzender Duchesse, Glacé, Liberty und Pongé.
Konstruktion des Futters am Herren-Sakko
Der Rumpfsaum beträgt 3,5 cm, nach Anstürzen des Futters verbleiben 2,5 cm sichtbar. Soll die Bewegungsfalte genau in der Mitte zu liegen kommen, muss das Futter genau bis zum fertigen Saum konstruiert werden und mit 1 cm Naht zum Anstürzen versehen werden.
In gleicher Weise wird am Ärmel verfahren: Das Futter wird bis zum fertigen Saum konstruiert und mit der Nahtzugabe versehen und kommt somit genau mittig zu liegen.
Für die Verarbeitung der Saumecke gibt es zwei Möglichkeiten:
- Das schräg angesetzte Futter, das in die Verstürznaht einläuft, die wohl gebräuchlichste und einfachste Variante.
- Die zweite, hochwertigere Variante ist das eckig eingesetzte Futter, die Futterfalte endet in der Belegnaht. Hier muss der Beleg je nach Oberstoff entweder umgeschlagen oder mit einem Zick-Zack-Stich befestigt werden.
Das Futter wird in beiden Fällen bis zum Belegende zuzüglich der Mehrweite konstruiert.
Beim schräg einlaufenden Futter wird die Nahtzugabe im Vorderteil schräg bis auf die
gleiche Breite des Saumes, also 3,5 cm, verlängert.
Beim eckig angesetzten Futter werden Beleg und Futter von unten jeweils in Höhe der Futterfalte bei 1,25 cm von der fertigen Kante ein Knips gesetzt. Hier trifft die Falte auf den Beleg. Das Futtervorderteil benötigt dann nur die normale Nahtzugabe von 1 cm.
Konstruktion des Sakko-Futters
Die Konstruktion des gesamten Sakko-Futters sowie eine komplette Anleitung einer Schnittkonstruktion für das Sakko (bis zur produktionsreifen Schnittschablone) finden Sie in dem Buch HAKA Schnittkonstruktion Sakkos.