Korsettentwicklung an der Büste
Formgebendes, echtes Korsett mit Cupabtrennung und figurschmeichelnden Teilungsnähten. Die Schließe aus Metall ist in der vorderen Mitte die Schnürung somit in der hinteren Mitte platziert. Ein Cupteil besteht aus zwei Teilen und hat drei Zierfältchen. Die seitlichen Hüftteile stehen leicht ab, damit das Korsett über einem weiten Rock getragen werden kann.
Diesen Beitrag finden Sie in der Damen-Rundschau 6.2012.
Vorbereitung
Da das Modell symmetrisch ist, wird auf der rechten Seite der Schneiderpuppe gesteckt und modelliert. Die gewünschten Teilungsnahtlinien werden auf der Schneiderpuppe durch angestecktes Filzgarn markiert. Zum Modellieren wird Schnittmusterpapier verwendet.
Vorderteil
Ein ausreichend großes Stück Schnittmusterpapier wird auf die Schneiderpuppe den Modelllinien des ersten vorderen Korsettteils entsprechend gesteckt. Mit einem Marker werden die Linien auf das Schnittmusterpapier übertragen. Das überschüssige Papier wird abgeschnitten.
Derselbe Vorgang wird mit dem zweiten vorderen Korsettteil durchgeführt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die gemeinsame Teilungsnaht exakt aufeinandertrifft.
Das dritte Korsettteil ist etwas kniffeliger. Hier ist es sehr wichtig das Papier möglichst flach (ohne Faltenbildung) aufzubringen, weil die Körperwölbung möglichst exakt übertragen werden muss.
Cuppartie
Das obere Cupteil ist in diesem Modell zusammen mit dem mittleren vorderen Korsettteil verbunden. Daher wird diese Partie mit einem Schnittmusterpapierstück modelliert. Auch hier muss das Papier möglichst flach ohne Faltenbildungen aufgebracht werden.
Bei dem unteren Cupteil sind drei Zierfältchen vorgesehen. Daher sind diese auf dem Schnittmusterpapier in entsprechender Lage zu modellieren.
Rückenteil
Die beim Vorderteil beschriebene Vorgehensweise wird hier analog ausgeführt. Eine saubere
Ausführung der Teilungsnähte ist für die spätere Passform unablässig.
Das mittlere hintere Teil des Korsetts ist bei diesem Modell so gestaltet, dass es Kante an Kante geschnürt wird ohne einen zusätzlichen Abstand für die Schnürung.
Seitenteil
Bei dem Seitenteil wird im Gegensatz zum bisherigen Vorgehen das Schnittmusterpapier
so angelegt, dass ein Abstand (so eine Art Schößchen) entsteht.
Der Saum wird nach dem Verlauf des gesamten Saums idealisiert übertragen und nicht wie bei den anderen Teilen durchgepaust.
Abschließend werden an allen Teilungsnähten Markierungen angebracht, die später das exakte Aneinanderfügen der einzelnen Teile erleichtern werden