Borte

Es gibt viele Möglichkeiten, Kleidung zu verzieren. Die Borte ist eine davon. Wir zeigen dir, welche Borten es gibt und wie man sie annäht.

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Borte – Was ist das?

Eine Borte ist ein Materialbesatz, der als Applikation zur Verzierung von Kleidungstücken verwendet wird. Sie kann sowohl zwei verschiedene Stoffe miteinander verbinden, als dekorativer Abschluss an einer Stoffkante oder einem Saum vernäht oder aufgebügelt werden, als auch wie eine Applikation auf den Stoff genäht werden.

Model trägt Blazer mit schwarzer Zickzack-Borte
Borten dienen der Verzierung von Stoffkanten. (Bild: © CATWALKPIX.COM)

In der Branche existieren weitere Begriffe, die teils synonym zu Borte verwendet werden:

Litze Kordel, die aus mehreren Garnen geflochten oder gedreht, als Besatz oder zur Einfassung von Kleidungsstücken verwendet wird
Tresse Flache Borte, die oft Metallfäden enthält
Paspel Schmaler, erhabener Nahtbesatz, in Form eines längs gefalteten Stoffstreifens, der in Nähten und an Rändern von Kleidungsstücken zwischengesetzt wird.
Blende Streifen aus Stoff, der zur Dekoration von Kleidungstücken verwendet wird
Posament Schmückender Besatz von Kleidung im Form von Geflechten, Zierbändern, gewebten Borten, Fransen, Kordeln, Litzen, Quasten, Volants und dekorativen Knöpfen.

 

Häufig fällt im Zusammenhang mit Borte auch der Begriff Bordüre. Borte und Bordüre beschreiben im Grunde genommen dieselbe Sache. Allerdings wird der Begriff „Bordüre“ bevorzugt für alle Bandverzierungen im Nicht-Kleidungsbereich verwendet, während man in der Modewelt von Borte spricht.

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Welche Borten gibt es?

Borten sind bis zu 10 cm breit und existieren in verschiedenen Farben, Mustern und unterschiedlichen Materialien:

Bommelborte

 

Stoffstreifen mit Bommeln in regelmäßigem Abstand
Federborte Polyesterband, in das die Kiele echter oder künstlicher Federn eingenäht sind
Fransenborte Band mit Fransen in schmaler oder dicker Ausführung
Fellborte Streifen aus Kunst- oder Echtfell
Gobelinborte Webband mit eingewebtem Muster in vielen, harmonierenden Farben
Häkelborte Gehäkelte Borte
Jacquard-Borte Zierband, gewebt nach der Jacquard Webtechnik
Metallicborte Borte aus einem metallicfarbigen Band z.B. Brokatborte, Posamentenborte, Lurexband, Strassband, Pailettenband.

 

Organzaborte Borte aus einem schimmernden, transparenten Gewebe, genannt Organza
Paillettenborte Borte aus einem, mit Pailletten, besetzteren Band
Paspelborte / Paspelband Schmales, doppelt gelegtes Band mit runder Kante, meist aus Polyester-Baumwoll-Gewebe, das zur Zierde und Verstärkung von Taschenklappen, Tascheneingriffen, Kragen, Säumen oder anderen Nahtkanten verwendet wird
Perlenborte Borte aus, auf einem Faden zusammengeflochtenen, Perlen
Posamentenborte

 

Geflecht, das aus feinen Kordeln, zu ornamentförmigen Borten bzw. Posamenten, geformt ist
Quastenborte Stoffstreifen mit angesetzten Quasten in regelmäßigem Abstand
Ripsborte / Ripsband Borte aus einem robusten sowie reißfesten Gewebe mit leichtem Glanz
Röschenborte Borte mit aufgenähten Mini-Rosenblüten; wird bei romanischen Kleidern oder Dessous verwendet
Rüschenborte Band oder Gummi mit Besatz aus Rüschen
Satinborte Borte aus einem geschmeidigen Satinband
Schrägband Gefalztes Band, im schrägen Fadenlauf, zum Einfassen und Säumen von Kanten. Sein schräger Zuschnitt gibt dem Schrägband eine Flexibilität, die sich besonders bei Rundungen und Kurven anpasst.
Spitzenborte Eine Borte aus Spitze. Es gibt verschiedene Ausführungen:

–          Klöppelspitze: plastische Haptik, dichte oder filigrane Struktur

–          Brokatspitze: edles, antikes Erscheinungsbild

–          Festonspitze: auf Baumwollstoff gesticktes, meist florales, plastisches Muster mit gestickten Löchern

Vichyborte Webband mit klassischem Karomuster
Webborte Webband mit Motiven bzw. Mustern
Weizenborte Gewebeborte, auf der ovale Perlen angebracht sind, die wie kleine Weizenkörner aussehen und zweireihig angeordnet die Optik einer Weizenähre bilden; wird bei Trachtenmode verwendet
Zackenlitze / Zick-Zack-Borte

 

Die Borte in gezackter Form dient als Zierelement und wird meist an Säumen und Kanten, aber auch über Nähte gesetzt.

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Herstellung von Borten

Am schnellsten lassen sich Borten verarbeiten, wenn man sie bei den Kurzwaren fertig kauft. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, Borten selbst zu nähen. Hierzu wendest du am besten die Technik des Brettchenwebens an. Ebenfalls kannst du auf einem der Breite nach selbst gewählten Stück Stoff, mit Stickvlies bedeckt, mittig einen Zierstich deiner Wahl entweder per Hand oder mit der Nähmaschine anfertigen. Hierbei kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen.

Model trägt Bluse mit schwarzer Rüschen-Borte.
Borten verleihen einer Bluse das gewisse Etwas. (Bild: © CATWALKPIX.COM)

Etwas Inspiration gefällig? Unsere 6 verschiedenen Stickstiche können dir einen interessanten Ansatz für deine selber gemachte Borte bieten. Wie man einzelne Stiche anfertigt erklären wir dir in unserer Anleitung von 8 Handstichen. Für den besonderen Twist kannst du auch Perlen, Kordeln oder Federn einarbeiten. Ebenfalls ist es möglich, Pailletten einzusticken oder Pailletten aufzunähen. Eine Borte kann aber grundsätzlich auch gehäkelt werden. Dabei lässt sich frei zwischen den Formen einer glatten Kante, Brücken, Rundbögen, Kathedralen, Dreiecke, Wellen und breiten Spitzen entscheiden. Falls du lieber strickst: das Stricken von Borten ist ebenfalls möglich.

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Wie Borte annähen?

Zum Befestigen einer Borte hat man mehrere Möglichkeiten:

  • Aufsteppen/Heften
  • Vernähen mit der Nähmaschine
  • Aufbügeln

Generell ist die Verarbeitung von Borten einfacher, wenn der Stoff nicht elastisch ist. In unserem dazugehörigen Beitrag findest du nähere Informationen dazu, wie man eine Borte annäht.

Rock mit Borten aus beigen Quasten.
Borten mit Quasten sorgen für einen gemütlichen Stil. (Bild: © CATWALKPIX.COM)

Folgende Tipps zum Nähen von Borten geben wir dir mit auf den Weg:

  1. Versäubere das Ende der Borte mit einem Zickzackstich, um ein Ausfransen des Gewebes zu vermeiden.
  2. Borten nicht nur mittig, sondern auch an beiden Rändern annähen.
  3. Faden passend zur Borte wählen.
  4. Nicht elastische Borten am besten an Stellen annähen, die nicht gedehnt werden.
  5. Für dehnbare Stellen elastische Borten wählen.

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Schnittideen mit Borte

Borten lassen sich auf die unterschiedlichste Art und Weise an Kleidungsstücken verarbeiten. Schon die kleinste Variation in Farbe, Muster oder Material kann einen wesentlichen Beitrag zur Optik leisten. Dem Einsatz von Borten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Eine Auswahl an Schnittmustern mit Kleidung die sich für eine Dekoration mit Borten anbietet, findest du im Folgenden.

 

Festliche Kleider für Mädchen

Borten sind hübsche Verzierungen, die besonders bei Kleidern für besondere Anlässe zum Einsatz kommen. Gerade bei Mädchenkleidern sind sie ein großartiges Detail, das Charakter verleiht. Du hast Interesse, festliche Kleider für Mädchen zu nähen? Dann schaue dir in unserem Beitrag Ideen zur Verarbeitung von Borten an. Die komplette Schnitt-Technik dieser Mädchenkleider findest du auch in unserem Buch „Schnittkonstruktion 2011“. Dieser Sammelband enthält alle schnitttechnischen Inhalte der Fachzeitschrift “Rundschau für internationale Damenmode und Schnitt-Technik” aus dem Jahr 2011.

 

Hosenträger mit Borte

Hosenträger sind nicht nur funktionell, sondern wirken auch optisch. Besonders die Einarbeitung einer Borte wertet dieses klassische Accessoire auf und verwandelt es im Handumdrehen in einen echten Hingucker! Die Schnittkonstruktion von Hosenträgern mit Borte findest du in unserem Buch „HAKA Schnittkonstruktion Hosen 2“.

 

Revers mit Zierband

Schon mal daran gedacht, das Revers (d)eines Blazers oder Jacketts mit einer Borte zu verzieren? Mit dem Aufnähen von samtigen oder glänzenden Bändern bekommt das Kleidungstück eine extra Portion Ausdrucksstärke verliehen. Unsere Anleitung zum Revers mit Zierband nähen verrät dir, welche Utensilien du dafür benötigst und wie du beim Annähen der Borte vorgehst.

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Erstmals erschienen 2020, letzte Aktualisierung 20.01.2020.