Nähzubehör

Nähzubehör ist essenziell für das Gelingen deines Nähprojekts. Wir zeigen dir, welche Kurzwaren du brauchst und wo du sie findest.

Grafik mit diversem Nähzubehör wie Schere, Stift, Spitzer, Radiergummi, Maßband, Schneiderwinkel und Maßtabelle.
Egal ob Nadel, Faden oder Knopf – es gibt eine breite Auswahl an hilfreichem Nähzubehör.

Inhaltsverzeichnis

 

Welches Nähzubehör braucht man?

Nähzubehör, auch Kurzwaren genannt, wird zum Nähen und Schneidern benötigt. Dabei handelt es sich um kleinere, nützliche Utensilien, die sich in diverse Kategorien gliedern lassen. Beispielsweise zählen Nadeln, Scheren, Garn oder Knöpfe dazu. In der Summe existiert eine riesige Auswahl an unterschiedlichem Zubehör. Welches Nähzubehör unbedingt in dein Nähkästchen gehört, zeigen wir dir im Folgenden:

 

Stifte

Für dein Nähprojekt empfiehlt sich eine gewisse Auswahl an Stiften für unterschiedliche Zwecke. Beispielsweise lassen sich damit Skizzen anfertigen, aber auch Linien auf dem Stoff markieren oder Schnittmuster übertragen.

Kreide Schneiderkreide wird zum Aufzeichnen von Schnittmusterteilen und Nähmarkierungen wie Ärmeleinsatz, Einhalteweite oder Knopflochposition auf dem Stoff verwendet.

Sublimierkreide verschwindet beim Bügeln.

Die Form wählst du am besten nach deinen persönlichen Vorlieben entweder als schmales Stück, Stift oder Marker.

Tipp Verwende weiße Kreide für dunkle Stoffe, schwarze oder farbige Kreide für helle Stoffe.

Trickmarker Trickmarker sind nützlich, um Schnittmuster oder Markierungen präzise auf die rechte Stoffseite zu übertragen. Ihr Vorteil: Sie sind wasserlöslich.

Tipp Trickmarker vorher an einem Stoffrest testen

Markierstifte Markierstifte, auch Stoffmalstifte genannt, helfen dünne Linien und Markierungen auf der linken Stoffseite anzuzeichnen.

Tipp Wähle den Stift passend zur Stofffarbe bzw. Material.

Bleistift

 

Bleistifte sind vielseitig einsetzbar, aber eher für ebenmäßige Stoffe zu empfehlen. Besonders geeignet sind sie zum Abpausen von Schnitten auf Seidenpapier.

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Markier- und Messhilfen

Richtig Maßnehmen ist essenziell für die perfekte Passform – sowohl bei Damen als auch bei Herren. Aber auch das korrekte Anzeichnen von Längen, Weiten und Zugaben ist wichtig.

Maßband mit Zentimeter-Bezifferung
Mit einem Maßband können verschiedene Körpermaße gemessen werden.

 

Verschiedene Markier- und Messwerkzeuge können beim Schneidern und Nähen helfen:

Schneiderwinkel Gibt es in kleiner und großer Ausführung.
Änderungskurve Zum Zeichnen von Hals- und Armausschnitten in der Schnittkonstruktion.
Handmaß Zum Messen und Anzeichen von Nahtzugaben oder Säumen. Einkerbungen an den Seiten des Handmaßes ermöglichen ein präzises Markieren. Das Handmaß kann auch als Stichzähler verwendet werden.
Lineal Zum Zeichnen von geraden Linien.
Kurvenlineal Zum Zeichnen aller Rundungen und Kurven in der Schnittkonstruktion. Z. B. Taillen- und Hüftverlauf, Schrittnaht, Arm- und Halsausschnitt. Es gibt auch flexible Kurvenlineale, die beliebig biegbar sind.
Maßband

 

Einfaches Maßband: Zum Messen von Längen und Weiten

Taillenmaßband: Zum Messen des Taillenumfangs inklusive Haken, zum Fixieren der Messung

Schrittmaßband: Zum Ausmessen für die Anfertigung von Hosen

Lotmaßband: Maßband mit Edelstahlgewicht zum erleichterten Messen am Körper

Rollschneiderlineal Für Quilt- und Patcharbeiten

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Scheren

Scheren kannst du in deiner Nähsammlung nicht genug haben! Für unterschiedliche Zwecke gibt es verschiedene Scheren, die dir helfen:

Zickzackschere Zum Verhindern von Ausfransungen an der Schnittkante des Stoffes

 

Nahttrenner Kleines Messer zum Auftrennen von Nähten
Stoffschere Zum Schneiden von Stoff / Zuschneiden der Schnittmusterteile
Rollschneider Für den schnellen und groben Zuschnitt von Stoffteilen
Stickschere Sehr spitze, kleine Schere für präzises Schneiden von Fäden und Stoffkanten.
Papierschere Zum Zuschneiden von Schnittvorlagen

Tipp: Benutze unterschiedliche Scheren für Stoff und Papier, um zu vermeiden, dass die Kanten abstumpfen.

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Fixierhilfen

Zum Abstecken von Passformen oder Befestigen von Stofflagen existieren unterschiedliche Fixierhilfen:

Stecknadeln Stecknadeln halten Stoffe, Verzierungen und Schnittmustervorlagen zusammen. Sie sind einfach anzubringen und leicht zu entfernen. Es gibt welche aus Stahl und mit einem Kopf.

Vorsicht: Den Glaskopf nicht mit Bügeleisen in Berührung bringen!

Stoffklammern Stoffklammern kannst du alternativ zu Stecknadeln verwenden. Mit ihnen vermeidest du Löcher, besonders bei empfindlichen Stoffen.
Sicherheitsnadeln

 

Sicherheitsnadeln haben einen Verschluss und verhindern somit, dass sich die Fixierung aus Versehen löst.

Tipp: Können gut zum Einziehen von Kordeln in einen Tunnelzug oder zum Stürzen von schmalen Trägern verwendet werden.

Nähgewichte

 

Nähgewichte werden beim Übertragen der Schnittmuster auf den Stoff aufgelegt, damit die Schnittmustervorlage nicht verrutschen.

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Nähgarn

Während sich zum Nähen mit der Hand fast jeder Faden eignet, gilt es bei der Nähmaschine auf gewisse Dinge zu achten. In unserem Beitrag „Welches Garn ist das richtige?“ erklären wir dir, was du bei der Wahl des Garns für deine Nähmaschine unbedingt beachten solltest. Grundsätzlich empfiehlt sich für deinen Nähkorb eine große Auswahl diverser Garne. Es gibt welche aus unterschiedlichem Material, zu verschiedenen Zwecken, in vielen Farben und mit diversen Besonderheiten.

Tipp: Setze auf Qualität beim Garn, um zu vermeiden, dass es reißt.

 

Zeichnung einer Fadenrolle mit aufgewickeltem und losem Faden.
Garn gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen.

 

Eine Auswahl an Garnoptionen:

Polyester

 

Sogenannter Allesnäher, ein universales Nähgarn, dass für alle Stoffe, Nähte und Sticharten Verwendung findet ist aus Polyester. Polyestergarn verblast nicht beim Waschen oder Bügeln und ist reißfest.
Baumwolle

 

Baumwollgarn ist nicht elastisch und sollte nur für unelastische Stoffe verwendet werden. Es verleiht dem fertigen Kleidungsstück einen natürlichen Look
Seide

 

Heute kommt reine Seide als Nähgarn nur noch selten zur Anwendung, meist für besonders edle Stoffe oder als Ziernähte.
Elasthan

 

Elastische Nähte entstehen durch die Stichart, nicht durch elastisches Garn. Elastisches Garn aus Elasthan oder Polyurethan wird bei Kräuselungen oder Smok eingesetzt und kommt in der Nähmaschine nur als Unterfaden zum Einsatz.

Heftgarn

Neben dem Nähgarn gibt es auch noch das Heftgarn, auch Reihgarn genannt. Dieses besondere Garn ist meist aus Baumwolle und besitzt eine hohe Reißbarkeit. Vor dem Nähen können mit diesem Garn die Stoffteile fixiert (anstatt mit Stecknadeln) oder z.B. für die Anprobe zusammengeheftet werden und so die Passform kontrolliert werden. Der weiße,  gut sichtbare Heftfaden kann nach dem finalen Zusammennähen schnell wieder entfernt werden.

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Nadeln

Für das Nähen mit der Nähmaschine solltest du dir ein Basis-Sortiment an Universalnadeln zulegen. Aber auch auf Spezialnadeln, die für bestimmte Stoffe wie Leder, Jeans oder Jersey hilfreich sind, solltest du nicht verzichten. Am besten du informierst dich vorher, welche Nadeln überhaupt mit deiner Nähmaschine kompatibel sind. Es werden zwei Arten an Nähmaschinennadeln unterschieden: Zum einen die Flachkolbennadel, sie kommt bei fast allen Haushaltsnähmaschinen zum Einsatz, und die Rundkolbennadel, welche meistens bei Industrie-Nähmaschinen gebraucht wird. Beide Nadelarten gibt es mit den verschiedenen Spitzen, Stärken und Formen. In unserem Wissensstoff – Nadel erfährst du alles Wichtige rund um die Wahl der richtigen Nähnadel.

Auch zum Nähen mit der Hand empfiehlt sich eine Nadelauswahl mit verschiedenen Stärken und Sorten – je nach Verwendungszweck. Generell sollten zum Nähen spitze Nadeln, zum Sticken oder Stopfen stumpfe Nadeln verwendet werden. Zur einfachen Aufbewahrung kann ein Nadelkissen hilfreich sein.

Tipp Wähle das Nadelöhr entsprechend der Garndicke, um ein Verrutschen/Quetschen des Garns zu vermeiden.

Zeichnung von fünf Nähnadeln mit eingefädelten Fäden.
Zum Nähen sollten spitze, zum Sticken oder Stopfen stumpfe Nadeln verwendet werden.

 

Nadelsammlung:

  • Fingerhut
  • Ledernadeln
  • Sticknadeln
  • Stopfnadeln
  • Polsternadel
  • Stecknadel
  • Sicherheitsnadel
  • Nähnadeln
  • Nähmaschinennadeln

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Verschlusssysteme

Zum Verschließen von Kleidungsstücken eignen sich Basis-Verschlusssysteme wie Knöpfe und Reißverschlüsse. Daneben existieren aber auch Möglichkeiten wie Knebel-, Metall- und Posamentenverschlüsse sowie diverse Haken-Formen. Diese kannst du je nach persönlichem Geschmack und dem gewünschten Design verwenden. In jedem Fall können die Verschlüsse auch der Verzierung von Kleidungsstücken und Accessoires dienen. Wie man beispielsweise einen Knebelverschluss näht, zeigen wir dir hier.

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Knöpfe

Knöpfe gehören zur Grundausstattung beim Nähen. Sie sind ein einfaches Hilfsmittel zum Verschließen eines Kleidungsstückes.  Außerdem sind sie schnell angenäht. Weitere Informationen zu Knöpfen und wie man sie richtig an Stoffen befestigt, erklären wir dir in unserer Anleitung: Knopf annähen. Grundsätzlich lohnt es sich, wenn du dir ein breites Sortiment unterschiedlicher Knopfarten zusammenstellst.

 

Ein Laufstegmodel trägt ein dicht mit diversen Knöpfen besetztes Kleidungsstück.
Inspiration Runway: Knöpfe dienen sowohl dem Verschluss als auch der Verzierung. (Bild: © CATWALKPIX.COM)

Eine Auswahl gängiger Knopfarten:

  • Lochknopf
  • Ösenknopf
  • Druckknopf
  • Knebelknopfe
  • Scheibenknopf
  • Polyesterknopf
  • Posamentenknopf
  • Metallknopf
  • Nietenknopf
  • Perlmuttknopf
  • Kugelknopf

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Reißverschlüsse

Der Reißverschluss ist die sportliche Alternative zum Knopf. Zum einen ermöglicht er das schnelle An- und Ausziehen von Kleidung. Zum anderen kann er Körperformend in einem Abnäher eingenäht werden. Reißverschlüsse sind meist aus Metall oder Kunststoff gefertigt und in verschiedenen Farben erhältlich.

Drei Models mit Kleidungsstücken, bei denen Reißverschlüsse unterschiedlich eingearbeitet sind.
Inspiration Runway: Designer setzen Reißverschlüsse sowohl zur Verzierung als auch als Verschluss ein. (Bild: © CATWALKPIX.COM)

Es gibt teilbare Reißverschlüsse, bei denen der Schieber unten ausgehakt werden kann, wie beispielsweise bei Jacken. Der Zwei-Wege-Reißverschluss ist auch teilbar, besitzt aber zwei Schieber und kann in beide Richtungen geöffnet oder geschlossen werden. Bei nicht teilbaren Reißverschlüssen kann der Schieber nur bis zu einer festgelegten Begrenzung bewegt werden. Diese Reißverschlüsse werden meist bei Hosen oder Taschen verwendet, da sie bewusst nicht komplett geöffnet werden sollen. Es existiert allerdings auch die Variante des Endlos-Reisverschlusses, der in Meterware erhältlich ist und in der Länge individuell angepasst werden kann.

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Einlagen/Verstärkungen

Manchmal ist es ratsam, bei speziellen Stoffarten oder an Stoffkanten Einlagen einzuarbeiten, um den Schnittteilen eine gewisse Stabilität oder Form zu ermöglichen. Auch Gummizüge verleihen dank ihrer Dehnbarkeit das gewünschte Fitting. In unserer Nähanleitung: Elastischer Bund zeigen wir dir, wie man einen dehnbaren Taillenbund näht. Aber auch zur Füllung stehen zahlreiche Materialien zur Verfügung.

Je nach Bedarf solltest du folgende Einlagen und Füllmaterialien in deinem Nähkorb aufbewahren:

  • Bügeleinlage / Vlieseline
  • Formband / Kantenband
  • Schulterpolster
  • Gummiband
  • Füllmaterial
    • Watte
    • Daunen
    • Kirschkerne/Traubenkerne/Lavendel
    • Vlies

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Verzierung

Verzierungen für Kleidungsstücke und Accessoires sind sowohl in ihrer Form und Farbe als auch in ihrem Material sehr vielfältig. Verschlüsse wie Knöpfe oder Reißverschlüsse, aber auch Garn, können ebenfalls zur Verzierung genutzt werden. Du interessierst dich für Applikationen? Wir geben dir Tipps für das Nähen von Applikationen.

Bei Verzierungen können folgende Materialien eingesetzt werden:

  • Bänder
  • Borten
  • Kordeln
  • Applikationen
  • Perlen
  • Pailletten
  • Spitzen

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Sonstiges Nähzubehör

Weitere Schneiderwerkzeuge, welche sich keiner direkten Kategorie zuordnen lassen, aber dennoch bei Näharbeiten nicht fehlen dürfen:

  • Bügeleisen
  • Bügelbrett – Ärmelbrett
  • Schneiderpuppe
  • Kopierpapier
  • Seidenpapier
  • Einfädler (Zum Einfädeln von Garn in ein Nadelöhr)
  • Nähmaschine oder Overlockmaschine
  • Nähfüsschen
  • Ecken- und Kantenformer (Zum Ausformen verstürzter Ecken, Kanten und Rundungen)
  • Kopierrädchen (Zum Rauskopieren von Schnittteilen aus dem Schnittmusterbogen)

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Wo bekomme ich Nähzubehör?

Du bekommst Nähzubehör sowohl im Handel vor Ort als auch in Online-Shops. In unserer Liste mit Geschäften für Nähzubehör, Stoffe und Kurzwaren haben wir dir die wichtigsten Adressen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengestellt. Klicke dich dort alphabetisch geordnet über die jeweiligen Schlagwörter „Nähzubehör“ und „Kurzwaren“ durch das Angebot an lokalen Einkaufsadressen und Möglichkeiten zum Online Shopping.

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Erstmals erschienen 2019, zuletzt aktualisiert am 11.11.2019.