Stoff ist ein gewebtes, gewirktes oder gestricktes Ergebnis aus Textilfasern. Der Name stammt aus dem altfranzösischen „estoffe“ und heißt übersetzt Gewebe. Der Stoff kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:
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Aus den oben genannten Fasern bringt jede ihre speziellen Eigenschaften mit sich. Während Naturfasern meist unverändert bleiben, werden Kunstfasern besondere Eigenschaften, wie Reißfestigkeit oder Glanz, hinzugefügt. Um beide Vorteile bestmöglich zu nutzen, werden in der Textilherstellung oftmals Mischfasern (Kombination aus Natur- und Kunstfasern) angeboten. Dadurch erhalten wir weiche, knitterfreie oder atmungsaktivere Stoffe.
Problematisch wird diese Kombination allerdings bei Betrachtung der späteren Entsorgung. Stoffe aus Mischfasern sind nur schwer, mit hohem Aufwand, recycelbar. Grund dafür ist, dass die Fasern erst zerlegt werden müssen. Die folgende Übersicht hilft dir dabei, die verschiedenen Fasertypen besser zu verstehen:
Fasertyp | Beschreibung |
Acetat | halbsynthetische Faser bestehend aus Zelluloseacetat |
Acryl | wollähnliche Chemiefaser bestehend aus Polyacrylnitril und Polymethylmethacrylat |
Alpaka | hochwertige, feine Wolle des Alpakas |
Angora | feine und leichte Angorakaninchen-Haare |
Baumwolle | lange Samenhaaren der Baumwollpflanze |
Botany | hochwertige Merinoschafswolle aus Botany Bay (Australien) |
Cool-Wool | Kammgarn aus reiner Schurwolle für Anzüge |
Elastomerfasern | hohe Elastizität, meist aus Polyurethan |
Flachs | Grundfaser für Leinenstoff, wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen |
Geelong | ist die erste Schur von maximal acht Monate alten Merinolämmern |
Hanf | wird der Hanfpflanze entnommen, meist für Säcke und Matten |
Jute | Bastfaser der Jutepflanze |
Kamelhaar | von Kamelen verlorene Haare gelten als Luxusfaser |
Kammgarn | längere, parallel gekämmte Wollfasern |
Kaschmir | Luxusprodukt aus feiner Unterwolle der jungen Kaschmirziege |
Lammwolle | Schurwolle von mindestens einem Drittel noch gesäugten Lämmern |
Lyrca | hochelastische Chemiefaser bestehend aus Polyethylenglykol und Polyurethan |
Melangegarn | bedruckte oder besprühte Faser, die anschließend zu Stoff verarbeitet wird |
Meliertes Garn | Garn aus zwei verschiedenfarbigen Fäden |
Mikrofaser | eine feine, aus Nylon hergestellte Faser |
Mineralfaser | aus Asbest, Kohlenstoff, Glas oder Metall |
Mohair | Haare der Angoraziege |
Nylon | synthetische Faser (Polyamid) |
Polyester | pflegeleichte Chemiefaser aus Polyester |
Ramie | Bastfaserpflanze aus der Familie der Brennnesselgewächse |
Seide/Silk | Garn der Seidenspinnenraupe |
Spandex | elastische Chemiefaser, nordamerikanische Handelsbezeichnung für Elasthan |
Tencel | Kunstfaser aus Zellulose |
Vikunja | Haar des südamerikanischen Lamas Vikunja |
Viskose | halbsynthetische Faser aus Zellulose |
Wollgewebe | Stapelfasergarn aus nicht parallel gesponnener Wolle |
Zellulose | aus Pflanzenfasern oder Holz |
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Stoff kann auf drei verschiedenen Herstellungsarten aus Fasern erstellt werden. Diese sind:
Herstellungsart von Stoffen | Beschreibung |
Filzen | Gefilzt werden kann im trockenen und nassen Zustand:
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Weben | Längs- und Querfäden werden miteinander durch eine bestimmte Bindungsart verwebt. Zu den bekanntesten Bindungsarten zählen:
Die genaue Definition der verschiedenen Bindungsarten findest du unter Grundstoffarten der Webtechnik. |
Stricken/Wirken | Beide Techniken gehören zu den maschenbildenden Verfahren und unterscheiden sich folgenderweise:
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Die Definition der Leinwandbindung ist recht simpel, da sie die einfachste aller drei Grundbindungsarten darstellt. Der Schussfaden (Querfaden) wird abwechselnd über und unter die Kettfäden (Längsfäden) gewebt, sodass eine sehr enge Verflechtung entsteht. Durch die Bindung sehen beide Stoffseiten (Ober- und Unterseite) identisch aus. Das entstandene Muster ähnelt einem Schachbrett. Die Bindungsart wird oft genutzt für Baumwoll- oder Leinenstoffe.
Ziel ist es, dass das Gewebe an jeder Stelle identisch aussieht, sprich bindungsgleich ist. Eine weitere Eigenschaft ist die hohe Scheuerfestigkeit, die abhängig von der Faser- oder Garnart und Fadendichte ist.
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Das vermutliche bekannteste Verarbeitungsbeispiel ist der Jeansstoff.
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Der bekannteste Stoff, der in Atlasbindung hergestellt wird ist Satin. Der Webrhythmus ist im Vergleich zu den anderen Bindungen etwas komplexer. Bei der Atlasbindung geht der Schussfaden erst unter einem Kettfaden durch, überspringt mindestens zwei weitere Kettfäden, um anschließend wieder unter einem Kettfaden gewebt zu werden. Dies wird wiederholt, wobei sich das Muster in der nächsten Reihe um mindestens zwei Kettfäden zur Seite verlagert.
Durch die Webart sind die Schussfäden auf der Oberseite deutlich zu sehen (lange Flottungen) und die Kettfäden auf der Unterseite. Erkennungszeichen für die Atlasbindung sind die typischen Eigenschaften wie eine glänzende Oberfläche und matte Unterseite. Der bekannteste Vertreter der Bindungsart ist Satin, daher wird die Bindung auch Satinbindung genannt.
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Eine Übersicht über alle wichtigen Stoffe und deren Verwendung:
Stoffarten | Beschreibung | Einsatzgebiete |
Amaretta/Alcantara | Amaretta ist ein pflegeleichtes Veloursleder-Imitat aus Faservlies, bestehend aus der Basis von Mikrofasern. |
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Batist/Chambray | Batist beschreibt ein Grundgewebe, welches aus sehr feinen Garnen dicht in der Leinwandbindung verwebt wird. Typisches Merkmal ist eine höhere Kett- und Schussdichte wodurch der Stoff fester wird. Eigenschaften:
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Baumwolle | Baumwollstoff wird aus den langen Samenhaaren der Baumwolle hergestellt, diese Baumwollfasern sind schleifenförmig, flach und verdreht. Die natürliche Farbe reicht von cremig-weiß bis schmutzig grau und wird in der Weiterverarbeitung eingefärbt. Eigenschaften:
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Biber | Der kuschelige Stoff wird aus Baumwolle hergestellt und anschließend auf beiden Seiten aufgeraut. Dies führt dazu, dass ein feiner Flor auf der Oberfläche entsteht. Biber-Eigenschaften:
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Brokat | Brokat bezeichnet einen festen, gemusterten Stoff aus Seide oder Chemiefasern (Rayon). In das Grundgerüst werden goldene oder silberne Fäden eingewebt, wodurch der Stoff an Eleganz gewinnt. |
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Canvas/Segeltuch/Planenstoff | Der aus Naturmaterialien (z. B. Baumwolle, Leinen) gewebte Canvas ist ein dicht gewebter Stoff. Das Gewebe in Leinwandbindung hat eine gitterähnliche grobe Struktur, die heutzutage auch mit einer Leinwand verglichen werden kann. Canvas-Eigenschaften:
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Chiffon | Das feine und transparente Gewebe Chiffon (auch Gaze) aus leichten Fäden wird dank seiner Geschmeidigkeit in der Bekleidungsbereich verwendet. Die leichte und flexible Struktur eignet sich besonders gut für Feinwäsche. |
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Chenille | Chenille wird aus einem Gewebe oder Gewirke aus Chenillegarn hergestellt. Das weiche und feine Effektgarn zeichnet sich durch seinen abstehenden Flaum (samtartige Oberfläche) aus. Garneigenschaften:
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Cord | Cord erhält sein typisches Rippenmuster durch ein bestimmtes Webverfahren. Die Rippen können sich in breite und Anzahl unterscheiden und lassen sich so kategorisieren. Dabei werden die Rippen je zehn Zentimeter abgelesen:
Qualitativ guter Cord wird nicht über die Rippenanzahl gemessen, sondern daran, dass sich der Stoff möglichst wenig dehnt. |
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Crepé/Krepp | Crepé (dt. Krepp) sieht leicht körnig aus. Der Stoff wird entweder im Webvorgang durch unregelmäßige Verflechtung des Fadens hergestellt oder durch überdrehte Garne, die sich kringeln. Eigenschaften:
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Damast | Damast zeichnet seine filigranen Webmuster aus, die ähnlich wie Pixel als winzige Quadrate angeordnet sind. Bei der Herstellung wird auf die Atlasbindung zurückgegriffen, die dafür sorgt, dass die Kett- und Schussfäden abwechselnd genutzt werden und so auch kleinste Muster entstehen können. |
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Denim | Das Gewebe welches ursprünglich aus Nîmes stammt ist besonders in der Jeansverarbeitung beliebt. Als Webtechnik wird die Köperbindung verwendet wodurch das typische diagonale Muster entsteht. Grundmaterial ist meist Baumwolle oder das günstigere synthetische Garn. Mehr Infos erfährst du in unserem Artikel „Jeansstoff“. |
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Elasthan | Die elastische Chemiefaser kann mithilfe von zwei Verfahren zu einem Stoff verarbeitet werden:
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Filz | Der Filz wird im Gegensatz zu den meisten Stoffen nicht durch Weben, sondern Filzen hergestellt. Hier werden die losen Fasern soweit verdichtet, dass der feste Endstoff entsteht. Dies kann in nasser oder trockener Form (siehe „Herstellungsart Filzen“) geschehen. Für die Herstellung des später warmen und dichten Stoffes werden Wollfäden, Chemiefasern oder Viskose genutzt. |
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Fischgrat | Fischgrat bezeichnet ein Stoffmuster mit Längsstreifen, die der Form einer Fischgräte ähnelt. In der Herstellung werden verschiedenfarbige Garne verwendet um den Hell-Dunkel-Kontrast zu verstärken. |
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Flanell | Klassischerweise wird Flanellstoff aus Wolle hergestellt. Der gewebte und gewalkte Wollstoff verfilzt sich an der Oberfläche. Anschließend wird die Oberfläche angeraut sodass kleine Luftkammern zwischen den Fasern entstehen. Flanell-Eigenschaften:
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Fleece | Das dichte und wärmende Gewebe wird aus synthetischer Wolle hergestellt. Die äußere Struktur der Maschenware wird aufgeschnitten und aufgeraut sodass die typische Fleece-Haptik entsteht. Fleece wird gern in der Freizeit- und Sportmode eingesetzt. Fleece-Eigenschaften:
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Frottee/Frottier/Frotté | Das französische Wort Frottee bedeutet abreiben, so lässt sich auch das Einsatzgebiet gut beschreiben. Der Stoff bietet durch die vielen Schlingen auf der Oberfläche eine hohe Saugfähigkeit sowie Volumen wodurch es sich hervorragend für den Badbereich eignet. |
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Jaquard | Ein Jaquardstoff bezeichnet eine Webtechnik, mit der aufwändigere Muster (mithilfe von Lochkarten, die die Kettfäden steuern) erstellt werden können. Daher dient der Name Jaquard eher als Oberbegriff für eine bestimmte Bindungsart, anstelle als Stoffart. Jaquard-Eigenschaften:
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Jeans | Mit Jeansstoff ist die allbekannte Jeanshose gemeint. Diese wird aus Denimstoff hergestellt und zu einer robusten Hose verarbeitet. Mehr Informationen über Jeansstoff findest du hier. |
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Jersey | Jersey besteht aus einer Mischung von Baumwolle und Viskose (teilweise auch aus reiner Seide). Er dient als allgemeiner Begriff für feine Maschenstoffe. Der gestrickte Stoff weist je nach Kunstfaseranteil eine höhere oder geringere Elastizität auf und wird daher meist für T-Shirts oder elastische Kleider genutzt. |
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Kaschmir | Kaschmir besteht aus dem Edelhaar der Kaschmirziege. Das leichte Naturprodukt zeichnet sich durch extrem feine und glatte Fasern aus. Kaschmir-Eigenschaften:
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Leinen | Leinenstoff gewinnt als ökologische Naturfaser immer mehr an Bedeutung. Hergestellt wird der Stoff aus den Stängeln der Flachspflanze. Die gewonnen Flachsfasern werden zu Garn gesponnen und durch Spinnen oder Weben zu Leinenstoff verarbeitet. Der Stoff ist:
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Linon | Der Linonstoff wird aus mittel- bis feinfädigen Baumwollgarn hergestellt und mit der Leinwandbindung verarbeitet. Durch die Bindung entsteht eine hohe Verkreuzungsdichte der Kett- und Schussfäden, wodurch der Stoff strapazierfähiger und robuster wird. Im letzten Schritt wird der Stoff mit einer leichten Glanz-Beschichtung veredelt. |
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Loden | Loden bezeichnet ein Streichgarngewebe mit unterschiedlich langem Flor. Traditionell wird er aus Schafsschurwolle (aus Australien, Neuseeland) hergestellt. Je nach Florlänge entstehen die verschiedenen Lodentypen wie zum Beispiel: Hirten-, Strich-, Walk-, Trachten- oder Waschloden. Loden ist:
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Lycra | Der hochelastische Lycra-Stoff wird aus einer Mischung mit elastischen Fasern hergestellt. Die Kunstfasern (elastisch) sorgen für eine perfekte Passform und einfache Pflege. Dank des angenehmen Tragegefühls eignet sich der Stoff sehr gut für den Sportbereich. |
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Mako-Satin | Die hochwertigere Version von Satin -Mako-Satin wird zu 100 % ägyptischer Baumwolle hergestellt. Die Webung erfolgt als Atlasbindung, wodurch die glänzende Oberfläche und matte Unterseite entstehen. Besonders beliebt ist der edle Stoff für seine angenehme und weiche Haptik. |
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Mikrofaser | Mikrofasern beschreiben chemische Fasern oder Fäden die feiner sind als die natürlichen Seidenfasern. Mikrofaserstoff besteht aus Millionen von einzelnen Fasern, die ein sehr strapazierfähiges und dichtes Gewebe bilden. Die Fasern können je nach Webart zu:
verarbeitet werden. |
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Nicki | Der hohe Baumwollanteil des Nickistoffes, der auf der Rückseite glatt und auf der Oberseite flauschig, samtig oder glänzend ist, überzeugt mit seiner Hautfreundlichkeit und angenehmen Tragegefühl. Der Stoff gehört zu der Jerseygruppe und wird daher „gewirkt“. Die Unterseite besteht typischerweise aus Polyester, während die Oberseite aus Baumwollfäden erstellt und höher gewirkt und abgeschnitten wird. Dadurch entsteht ein teppichartiger Look. |
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Nylon | Nylon ist ein synthetisches Material aus Polymer, welches in einem chemischen Prozess aus Wasser, Kohlenstoff und Luft hergestellt wird und dabei eine stabile Faser bildet. Der Konkurrenzstoff zu Seide (für Strümpfe) überzeugt mit:
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Perkal | Die glatt-dichtgewebte Struktur macht den Perkalstoff sehr strapazierfähig. Gefertigt wird er aus feinfädigem Baumwollgewebe in der Leinwandbindung. Perkal-Eigenschaften:
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Renforcé | Renforcé (dt. verstärkt) wird mit der Leinwandbindung hergestellt, hierdurch entsteht ein mittelfeines, weiches und glattes Gewebe. Dank der Eigenschaften eignet sich der Stoff sehr gut für eine Bedruckung. Weitere Vorteile:
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Samt | Samt gilt als der Luxusstoff schlechthin. Bei der Verarbeitung wird das Grundgewebe (aus Schuss- und Kettfäden) mit einem zweiten Fadensystem, der Schlaufen bildet, verwebt. Die Schlaufen werden im weiteren Prozess aufgeschnitten, sodass kurze Fäden übrigbleiben, die den Flor bilden. Samt-Eigenschaften:
Nähere Informationen über den Samtstoff findest du hier. |
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Satin | Typisch für Satin ist die glänzende Ober- und matte Unterseite, welches er der Atlasbindung verdankt. Durch die Verarbeitungstechnik werden die Schussfäden auf der Oberseite sichtbar und die Kettfäden auf der Unterseite. Satin ist bekannt für:
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Seersucker | Das Gewebe für Seersucker wird hauptsächlich aus Baumwolle angefertigt. Die typische kreppartige Oberfläche (glatte und geraffte Streifen) entsteht durch verschiedene Spannungen während des Webvorgangs auf die Kettfäden. Beliebte Stoffeigenschaften:
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Seide | Einer der ältesten und bekanntesten Stoffe ist die Seide. Der natürlich-tierische Faserstoff wird aus dem Kokon der Seidenraupe entnommen. Die entstandenen Seidenfäden (bis zu 4000 Meter lang) werden anschließend gehaspelt und miteinander verzwirnt (zusammengedreht). Dadurch entsteht ein dichter und reißfester Zwirn (gedrehtes Garn). |
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Spitze | Das aus dem althochdeutsch stammende Wort Spitze (spizza, spizzi) bedeutet Garngeflecht und dient als Sammelbegriff für textile dekorative Elemente.
Der Stoff wird demnach mit einem Spitzenmuster, welches aus Garn gefertigt wird, versehen. Die aus Kunstfasern hergestellte Spitze ist meist feiner und detaillierter im Vergleich zu Naturfasern. |
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Tüll | Benannt nach der französischen Region Tulle ist Tüll ein lockerer netzartiger Stoff welcher aus Baumwolle, Seide oder Chemiefasern hergestellt werden kann. Das Gewebe wird durch das Verdrehen von zwei nebeneinanderliegenden Kettfäden nach jedem Einschuss erstellt. Es entstehen gekreuzte Kettfäden, die sich nicht mit den Schussfäden berühren sodass das typische Netzgewebe entsteht. |
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Velours | Die Oberfläche von Velourstoff kann je nach Herstellungsverfahren aufgeraut, weich oder samtig sein. Der Stoff wird ähnlich wie Samtstoff verwebt, jedoch bleiben die Fadenschlingen lockerer. Diese Schlingen werden später aufgeschnitten wodurch Flor entsteht. Je länger die aufgeschnittenen Fäden (Flor) desto weicher ist die Stoffoberfläche. |
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Viskose | Die chemisch hergestellte Faser Viskose ähnelt optisch stark der Baumwolle. Die Viskosefasern werden aus Bäumen (z. B. Buche, Fichte) erstellt. Mithilfe eines chemischen Prozesses werden Zellstoffe entnommen, die mit Natronsäure zersetzt und später mit Schwefelkohlenstoff vermischt werden. Das nun entstandene viskos wird nach weiteren Entlüftungen gesponnen. Viskose-Eigenschaften:
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Wolle | Wolle besteht aus tierischen Fasern sprich Tierhaaren (meist Schafshaaren). Diese werden nach dem scheren gewaschen, getrocknet und letztlich zu langen Wollfäden gesponnen. Die Fäden können nun zu Geweben oder Gestricken weiterverarbeitet werden. |
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Die wohl wichtigsten Stoffe sind Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide und Chemiefasern. Mithilfe von verschiedenen Verfahren können sich diese in eine Vielzahl von ähnlichen Stoffen weiter unterteilen. Hier erfährst du mehr über die Herstellung dieser fünf Stofftypen sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile. Einen Überblick mit allen wissenswerten Stoffarten findest du im vorhergehenden Absatz „Welche Stoffarten gibt es?“.
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Baumwollstoff wird aus den langen Samenhaaren der Baumwolle hergestellt. Diese Baumwollfasern sind schleifenförmig, flach und verdreht. Die natürliche Farbe reicht von cremig-weiß bis schmutzig grau und wird in der Weiterverarbeitung eingefärbt. Die Naturfasern sind saugfähig, kratzen nicht und sind resistent gegen Motten. Weitere Vor- und Nachteile von Baumwolle:
Vorteile | Nachteile |
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Zu der Kategorie Baumwolle gehören:
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Leinenstoff gewinnt als ökologische Naturfaser immer mehr an Bedeutung. Hergestellt wird der Stoff aus den Stängeln der Flachspflanze. Die gewonnenen Flachsfasern werden anschließend zu Leinen weiterverarbeitet. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet Leinenstoff sich sehr gut für Allergiker.
Vorteile | Nachteile |
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Unterschieden werden kann Leinenstoff zum Beispiel in:
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Wolle besteht aus tierischen Fasern, sprich Tierhaaren (meist Schafhaaren). Diese werden nach dem Scheren gewaschen, getrocknet und letztlich zu langen Wollfäden gesponnen. Die Fäden können nun zu Geweben oder Gestricken weiterverarbeitet werden. Wolle hat folgende Eigenschaften:
Vorteile | Nachteile |
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Aus Wolle besteht zum Beispiel:
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Einer der ältesten und bekanntesten Stoffe ist die Seide. Der natürlich-tierische Faserstoff wird aus dem Kokon der Seidenraupe entnommen. Die entstandenen Seidenfäden (bis zu 4000 Meter lang) werden anschließend gehaspelt und miteinander verzwirnt (zusammengedreht). Dadurch entsteht ein dichter und reißfester Zwirn (gedrehtes Garn). Um 250 Gramm Seidenfaden herzustellen, werden ca. 3000 Kokons (1 Kilogramm) benötigt.
Ursprünglich wurde Seide aus China über die Seidenstraße nach Europa exportiert. Mittlerweile zählen Indien und Japan ebenfalls zu den Hauptexporteuren. Beliebt ist der edle Stoff wegen den folgenden Vorteilen:
Vorteile | Nachteile |
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Aus Seide bestehen unter anderem folgende Gewebearten:
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Chemiefasern können entweder aus zellulosischen (Holz) oder synthetischen (Erdöl) Fasern erstellt werden. Oft ist eine optische Unterscheidung zwischen natürlichen und chemischen Fasern nicht leicht. Vor- und Nachteile von Chemiefasern:
Vorteile | Nachteile |
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Aus Chemiefasern wird zum Beispiel hergestellt:
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Als Stoffmuster (Rapport oder Dessin) wird ein wiederholendes, flächenfüllendes Gestaltungselement verstanden. Dieses kann durch die Herstellungsart des Stoffes (Weben, Stricken, Filzen), Farbe oder Bedruckung entstehen. Die Auswahl an verschiedenen Mustern ist dementsprechend groß. Sie erstreckt sich von Punkten und Streifen bis hin zu komplexeren Designs, der Kreativität werden also keine Grenzen gesetzt. Stoffmuster können in die folgenden Kategorien eingeordnet werden:
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Die Auswahl der richtigen Nadel richtet sich vorerst an die Faustregel „umso leichter der Stoff, desto feiner die Nadel“. Die gängigsten Nadelstärken sind die Nr. 60 und Nr. 110. Für alle weiteren Stoffe kannst du dich an die folgende Empfehlung halten:
Gewicht | Stoffart | Nadelart/-stärke |
sehr leicht |
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Seidenkrepp, Georgette: 7HAx1GT |
leicht |
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Seidenkrepp, Georgette: 7HAx1GT |
mittel |
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Blue Tip: 75 |
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Webware: 70 | |
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Superstretch: 75 | |
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Microtex: 60-70 | |
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Universal Webware: 80 | |
schwer |
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Universal Webware: 90 |
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SuperStretch: 90 | |
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Jeansnadel: 100 | |
sehr schwer |
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Ledernadel: 100 |
Nähere Informationen zur Auswahl der richtigen Nadel findest du in unserem Artikel Wissensstoff – Nadel.
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Jeder Stoff reagiert auf eine Wäsche unterschiedlich. Was für die einen Tabu ist, ist jedoch notwendig für andere Stoffe. Wichtig ist es dabei auf die Pflegehinweise des Etiketts zu achten. Was diese Aussagen bedeuten, erfährst du in unserer Übersicht zu Pflegehinweisen:
Kategorie | Zeichen | Bedeutung |
Waschen | ||
Entsprechend der angegebenen Gradzahl waschen. | ||
Der Strich besagt, dass der Stoff im Schonwaschgang gewaschen werden sollte. | ||
Handwäsche | ||
Der Stoff darf nicht gewaschen werden. | ||
Chloren | ||
Chlorbleiche möglich | ||
Chlorbleiche nicht möglich | ||
Bügeln | ||
bügeln möglich | ||
Die Punktekennzeichnung besagt
bügeln. |
||
Das Bügeln ist hier nicht möglich. | ||
Trocknen | ||
trocknen im Wäschetrockner | ||
trocknen bei hoher Trocknertemperatur | ||
schonende Trocknung im Trockner | ||
nicht für den Trockner geeignet | ||
Chemische Reinigung | ||
mit allgemein üblichen Lösungsmitteln | ||
mit Perchlorethylen | ||
mit Kohlenwasserstofflösemittel (KWL) oder Benzin | ||
Nassreinigung | ||
schonende Reinigung | ||
chemische Reinigung nicht möglich | ||
ohne Wasser reinigen |
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Flecken sind einfach gesagt Farbstoffe, die wir nicht auf unseren Textilien haben wollen. Die Entfernung sollte entsprechen sanft sein, damit sich der Stoff ohne Nebenwirkungen (Ausbleichen, Verfärbungen etc.) reinigen lässt. Tipp: Am besten probierst du die Reinigungsmethode erst am Saum oder einer schlecht sichtbaren Stelle aus, um einen möglichen Schaden so gering wie möglich zu halten.
Flecken sollten immer so schnell wie möglich entfernt bzw. möglichst schnell ausgespült werden. Bei hartnäckigeren Flecken ist der Gang zur Wäscherei nicht immer zwingend notwendig. Wir haben dir einige Haushaltstipps zusammengestellt, mit denen du Alltagsflecken einfach und schnell selbst entfernen kannst:
Fleckart | Haushaltsmittel |
Blut | Den betroffenen Stoff kalt einweichen lassen, mit Salz behandeln und gut nachspülen. |
Fett | Fleckwasser oder Gallseife benutzten |
Gilb | In Buttermilch für einige Stunden einweichen, ausspülen und anschließend auswaschen. |
Gras | Für die Behandlung von Grasflecken gibt es zwei Möglichkeiten:
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Kaffee | Die betroffene Stelle mit Seifenwasser oder Glyzerin betupfen und mit kaltem Wasser ausspülen. |
Karotten | Den Fleck in der Sonne trocknen lassen, im Idealfall sollte dieser so ausbleichen. |
Kaugummi | Den Stoff in den Kühlschrank legen bis das Kaugummi hart wird, anschließend kann er vorsichtig mit einem Messer abgeschrappt werden. Bei Bedarf die Stelle mit Pinselreiniger betupfen und anschließend waschen.
Tipp: Ist der betroffene Gegenstand zu groß für den Kühlschrank (z. B. Teppich, Sitzpolster) kann mit Kühlakkus nachgeholfen werden. Wichtig ist auch hier, dass das Kaugummi erst hart werden muss. |
Kugelschreiber | Kugelschreiberflecken können mit schwenken durch reinen Alkohol entfernt werden. |
Stempelfarbe | mit gesalzenem Zitronensaft befeuchten und in einem gesalzenen Essigwasserbad waschen |
Vogelkot | Den Kot gut trocknen lassen und anschließend abbürsten. |
Wachs | Wachs kann durch heißes Bügeln mit Löschpapier entfernt werden. Ein Nachreiben mit Benzin/Äther entfernt auch die letzten Reste. |
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Erstmals erschienen 2019, letzte Aktualisierung 09.08.2019.