{"id":3114,"date":"2021-06-27T08:00:04","date_gmt":"2021-06-27T06:00:04","guid":{"rendered":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/?p=3114"},"modified":"2021-05-11T13:42:13","modified_gmt":"2021-05-11T11:42:13","slug":"massnehmen-und-massberechnung-bei-herren","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/allgemein\/massnehmen-und-massberechnung-bei-herren\/","title":{"rendered":"Ma\u00dfnehmen und Ma\u00dfberechnung bei Herren"},"content":{"rendered":"
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F\u00fcr die Konstruktion eines Ma\u00dfschnittes<\/strong> ben\u00f6tigt man genaue Ma\u00dfangaben, die einen Grundpfeiler f\u00fcr das gute Gelingen eines Kleidungsst\u00fcckes bilden. Wichtigstes Merkmal des M\u00fcller & Sohn HAKA-Systems ist, dass jede Schnittkonstruktion ihre eigene Ma\u00dfberechnung hat, welche bereits auf genau diese Konstruktion abgestimmt ist. Trotzdem ist es noch m\u00f6glich, mit ver\u00e4nderten Betr\u00e4gen die Passform zu beeinflussen oder auf die Haltung des Kunden einzugehen.\u00a0Das Ma\u00dfnehmen bei Herren finden Sie unter Anderem in dem Fachbuch HAKA Schnittkonstruktionen Grundwissen<\/strong><\/a>.<\/p>\n <\/p>\n Die Ma\u00dfe teilen sich in drei Gruppen<\/strong><\/p>\n 1.<\/strong> Hauptma\u00dfe, die unbedingt am K\u00f6rper zu messen sind,<\/p>\n 2.<\/strong> Hilfsma\u00dfe, die gemessen oder berechnet werden k\u00f6nnen und<\/p>\n 3.<\/strong> Hilfsma\u00dfe, die nur errechnet werden sollen, da hier beim Messen zu viele Fehler entstehen k\u00f6nnen.<\/p>\n <\/p>\n Bei Oberteilen folgt eine Addition der Umfangsma\u00dfe R\u00fcckenbreite, Armdurchmesser und Brustbreite, aus welchen man bereits die Dimensionierung des Kleidungsst\u00fcckes herauslesen und eventuell durch Ver\u00e4nderung der Zugaben beeinflussen kann. Bei einem Konfektionsschnitt k\u00f6nnen alle Ma\u00dfe den Gr\u00f6\u00dfentabellen entnommen werden.<\/p>\n <\/p>\n Folgende Hauptma\u00dfe, ohne die kein Schnitt erstellt werden kann, sind in jedem Fall am K\u00f6rper zu messen:<\/p>\n <\/p>\n Der Abstand vom Scheitel bis zur Fu\u00dfsohle. Bei angezogenen Schuhen muss die Absatzh\u00f6he abgezogen werden.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Wird unter den Achseln waagerecht um den Brustkorb gemessen. Es ist dabei darauf zu achten, dass das Ma\u00dfband \u00fcber die st\u00e4rkste Stelle der Brust (Brustwarzen) und im R\u00fccken leicht schr\u00e4g nach oben \u00fcber den Schulterbl\u00e4ttern verl\u00e4uft. Der Kunde sollte nicht ausgeatmet haben und das Ma\u00dfband nicht zu stramm gef\u00fchrt werden.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Wird waagerecht in der Tailleneinbuchtung oberhalb des H\u00fcftknochens gemessen. Selbst bei etwas f\u00fclligeren M\u00e4nnern ist die Taille seitlich und am R\u00fccken gut auszumachen. Bei diesen Figuren wird das Ma\u00dfband vorne schr\u00e4g nach unten \u00fcber den Bauch gef\u00fchrt. Wie beim Brustumfang wird das Ma\u00dfband nicht zu stramm angelegt.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Wird waagerecht um den st\u00e4rksten Teil des Ges\u00e4\u00dfes gemessen. Das Ma\u00dfband wird ebenfalls nicht zu stramm angelegt. Die st\u00e4rkste Stelle liegt im Vergleich zu Frauen bei M\u00e4nnern etwas h\u00f6her.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Wird ca. 3 cm \u00fcber dem H\u00fcftknochen gemessen, der seitlich zu sp\u00fcren ist. Alternativ kann von einer gut passenden Hose ausgegangen werden. Diese Hose zun\u00e4chst auf die richtige H\u00f6he ziehen und die Bundweite waagerecht direkt \u00fcber dem Hosenbund etwas straff gezogen auf dem Hemd messen.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Wird vom leicht herausstehenden Schulterknochen bis zum Handwurzelknochen oberhalb des Daumens gemessen. Bei f\u00fclligen Figuren ist der Schulterknochen meist nicht mehr so gut zu f\u00fchlen, weshalb es zu empfehlen ist, die \u00c4rmell\u00e4nge eines Sakkos\u00a0 auszumessen, welches der Kunde tr\u00e4gt. In diesem Fall kann auch gleich mit dem Kunden abgesprochen werden, ob er mit dieser \u00c4rmell\u00e4nge zufrieden ist oder ge\u00e4ndert werden soll. Korrekterweise soll die Hemdmanschette unter dem Sakko\u00e4rmel sichtbar sein.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Modellabh\u00e4ngiges Ma\u00df: auf Basis einer vorliegenden Hose oder nach modischen Vorgaben.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Bei den Hilfsma\u00dfen,<\/strong> die sowohl am K\u00f6rper gemessen, als auch berechnet werden k\u00f6nnen, sollte immer von beiden M\u00f6glichkeiten Gebrauch gemacht werden. Beim Vergleich von gemessenen und berechneten Ma\u00dfen werden oft Abweichungen des K\u00f6rpers festgestellt, die ansonsten vielleicht \u00fcbersehen werden. Au\u00dferdem bieten die errechneten Hilfsma\u00dfe eine nicht unwesentliche Kontrollm\u00f6glichkeit f\u00fcr den Fall, dass fehlerhaft gemessen wurde. Dies passiert leicht beim Messen der R\u00fcckenh\u00f6he und -breite.<\/p>\n Besonders bei der R\u00fcckenh\u00f6he sollte man sich in erster Linie auf die Berechnung st\u00fctzen. Bei der R\u00fcckenl\u00e4nge ist dagegen die Messung vorzuziehen, sofern sie genauestens vorgenommen wurde, weil Figuren mit gleicher K\u00f6rperh\u00f6he einen langen oder kurzen Oberk\u00f6rper haben k\u00f6nnen bzw. mehr oder weniger R\u00fcckenl\u00e4nge ben\u00f6tigen als die Berechnung ergibt. Die Zugaben und Abz\u00fcge bei den Berechnungsformeln sind je nach Figurtyp unterschiedlich und an dieser Stelle f\u00fcr alle Figurtypen zusammengefasst. Wie hoch die Zugaben und Abz\u00fcge f\u00fcr die Ma\u00dfberechnung bei den verschiedenen Figurtypen genau sind, ist den einzelnen Ma\u00dfs\u00e4tzen zu entnehmen.<\/p>\n Umfassendes Lehrmittel zur Aus- und Weiterbildung, um das Schnittsystem M. M\u00dcLLER & SOHN zu erlernen. <\/p> <\/p>\n Messung<\/strong> Berechnung<\/strong><\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Messung<\/strong><\/p>\n Die R\u00fcckenh\u00f6he ist f\u00fcr die Tiefe des Armloches entscheidend. Als Hilfe zum Messen dient ein Pappstreifen, der unter den Arm geklemmt wird (falls der Kunde ein weites Hemd tr\u00e4gt, den Streifen hochschieben, bis er am K\u00f6rper anst\u00f6\u00dft). Den Streifen nach hinten zur Mitte biegen und die R\u00fcckenh\u00f6he vom Halswirbel bis zur Oberkante des Streifens messen.<\/p>\n Berechnung<\/strong><\/p>\n <\/p>\n Die R\u00fcckenbreite ist der Abstand von Armansatz zu Armansatz in H\u00f6he der Schulterbl\u00e4tter. Sie ist leicht zu finden in der Falte zwischen Arm und K\u00f6rper, wenn der Kunde die Arme h\u00e4ngen l\u00e4sst.<\/p>\n <\/p>\n Berechnung<\/strong><\/p>\n Hier gibt es f\u00fcr die Berechnung zwei unterschiedliche Formeln, welche je nach Gr\u00f6\u00dfe des gesamten Brustumfanges verwendet werden. So wird der sich ver\u00e4nderten Proportion Rechnung getragen.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Messung<\/strong><\/p>\n Nach modischen Vorgaben Berechnung: <\/p>\n <\/p>\n Da f\u00fcr unterschiedliche Figuren auch unterschiedliche Schnittkonstruktionen ben\u00f6tigt werden, ist es notwendig den Kunden, der entweder eine Normalfigur, untersetzte Figur oder Bauchfigur haben kann, richtig einzuteilen, um die richtige Berechnung und Konstruktion zu ermitteln. Bei untersetzten bzw. Bauchfiguren muss der Schnitt mit der sog. Bauchanlage gezeichnet werden. Hierzu wird der Brustumfang mit dem Taillenumfang verglichen:<\/p>\n <\/p>\n Normalfigur<\/strong> Untersetzte Figur<\/b> (auch leichte Bauchfigur genannt) Bauchfigur<\/strong> <\/p>\n Alle restlichen Ma\u00dfe werden errechnet.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Berechnet sich aus 1\/4 Taillenumfang .\/. 0,5 \u2013 1 cm. Wenn die Bauchbreite geringer als die Brustbreite ist, bleibt sie bei der Konstruktion unber\u00fccksichtigt, es wird dann die Brustbreite verwendet\u2013 d.h. die Bauchbreite darf nicht kleiner als die Brustbreite Bei einer Brustbreitenberechnung von: ist die Bauchbreite wie folgt zu berechnen: <\/p>\n <\/p>\n Gesamtma\u00df von R\u00fcckenbreite, Armdurchmesser und Brustbreite<\/strong><\/p>\n Die Addition von R\u00fcckenbreite, Armlochdurchmesser und Brustbreite ergibt im Schnitt die fertige Weite in Brusth\u00f6he. Hiervon wird zu Kontrollzwecken der halbe Brustumfang abgezogen und das Ergebnis ist die halbe Mehrweite in halber Brusth\u00f6he. Mit Hilfe der Mehrweite kann man zum einen die Berechnung \u00fcberpr\u00fcfen und auf der anderen Seite mit etwas Erfahrung die Weite des Kleidungsst\u00fcckes einsch\u00e4tzen. Durch diese Kontrolle bietet sich hier, noch bevor der Schnitt gezeichnet wurde, die M\u00f6glichkeit mit Hilfe ver\u00e4nderter Zugaben bei der Berechnung die Weite des Kleidungsst\u00fcckes zu beeinflussen. Auf der anderen Seite kann man bereits mit Hilfe der Mehrweite im Ma\u00dfsatz verschiedene M\u00fcller & Sohn \u2013 Konstruktionen auf die sp\u00e4tere Weite beurteilen und den gew\u00fcnschten Schnitt ausw\u00e4hlen.Hemd:<\/p>\n <\/p>\n Berechnet aus der fertigen R\u00fcckenh\u00f6he. Beim Hemd mit einem Abzug von 0 – 1 cm, bei der Weste ohne Abzug oder Zugabe und beim Sakko mit einer Zugabe von 2 – 3 cm (bei aufrechter Haltung oder Bauch noch etwas mehr).<\/p>\n <\/p>\n Berechnet aus der Formel: 1\/4 H\u00fcftumfang .\/. 4 \u2013 5 cm. Der Spaltdurchmesser ist sozusagen die Breite des K\u00f6rpers von vorne nach hinten. Es kann beispielsweise auf ein ausgepr\u00e4gtes Ges\u00e4\u00df eingegangen werden: der Abzug muss dann geringer sein, so dass der Spaltdurchmesser gr\u00f6\u00dfer bleibt. Umgekehrt verh\u00e4lt es sich bei einer breiten H\u00fcfte mit flachem Ges\u00e4\u00df.<\/p>\n <\/p>\n Der Anteil des Spaltdurchmessers an der Vorderhose berechnet aus der Formel: 1\/10 halber H\u00fcftumfang + 1 cm.<\/p>\n <\/p>\n Der Anteil des Spaltdurchmessers an der Hinterhose berechnet aus der Formel: gesamter Spaltdurchmesser .\/. Vorderhosenspaltdurchmesser.<\/p>\n Berechnet aus der Formel: 1\/4 H\u00fcftumfang + 0 – 5 cm. Die Zugabe beeinflusst die Weite der Vorderhose. Zudem ist sie abh\u00e4ngig von Abn\u00e4her bzw. Bundfalte.<\/p>\n <\/p>\n Berechnet aus der Formel: 1\/4 H\u00fcftumfang + 2,5 \u2013 4 cm. Die Zugabe beeinflusst die Weite der Hinterhose.<\/p>\n <\/p>\n Berechnet aus der Formel: Hinterhosenbreite + Hinterhosenspaltdurchmesser. Das Ergebnis wird halbiert f\u00fcr die Schnittkonstruktion ben\u00f6tigt.<\/p>\n <\/p>\n Berechnet aus der Formel: 1\/2 Schrittl\u00e4nge + 1\/10 Schrittl\u00e4nge .\/. 2 cm.<\/p>\n <\/p>\nK\u00f6rpergr\u00f6\u00dfe<\/h3>\n
Brustumfang<\/h3>\n
Taillenumfang<\/h3>\n
H\u00fcftumfang<\/h3>\n
Bundumfang<\/h3>\n
<\/h3>\n
\u00c4rmell\u00e4nge<\/h3>\n
Seitenl\u00e4nge<\/h3>\n
\nWird auf der Seitennaht von der Bundkante bis zum Ansatz der Schuhsohle gemessen. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass die Hose auf richtiger H\u00f6he sitzt, damit das Ma\u00df nicht verf\u00e4lscht wird.<\/p>\nSchrittl\u00e4nge<\/h3>\n
\nDie Hose des Kunden wird so weit wie m\u00f6glich nach oben gezogen und die Beine sind leicht gespreizt. Die Schrittl\u00e4nge wird vom Spaltansatz bis zum Sohlenansatz gemessen. Um nicht mit der Hand an den Schritt des Kunden zu kommen, kann das Ma\u00dfband mit zwei Fingern bei ca. 5 \u2013 6 cm gehalten und mit dem losen Ende bis oben geschoben werden.<\/p>\nFu\u00dfweite<\/h3>\n
R\u00fcckenl\u00e4nge<\/h3>\n
\nDie R\u00fcckenl\u00e4nge ist die Entfernung zwischen dem Halswirbel und der st\u00e4rksten Tailleneinbuchtung (die Stelle, an der auch der Taillenumfang gemessen wird). Der Halswirbel ist der etwas herausstehende Wirbelknochen in Kragenh\u00f6he, der selbst bei f\u00fclligen Figuren gut zu f\u00fchlen ist. Dieser Punkt ist z.B. auch zum Messen der Modelll\u00e4nge wichtig und bildet den Ausgangspunkt bei der Schnittkonstruktion<\/p>\n\n
R\u00fcckenh\u00f6he<\/h3>\n
\n
<\/h3>\n
R\u00fcckenbreite<\/h3>\n
\nMessung<\/strong><\/p>\n\n
Modelll\u00e4nge<\/h3>\n
\n1\/2 K\u00f6rperh\u00f6he .\/. 10 – 13 cm
\nDer Betrag der abgezogen wird, variiert je nach Mode und Geschmack.<\/p>\nBeurteilung der gemessenen Ma\u00dfe<\/strong><\/h3>\n
\nDer Taillenumfang ist ca. 8 – 10 cm kleiner als der Brustumfang.<\/p>\n
\nDer Taillenumfang ist ca. 0 – 6 cm kleiner als der Brustumfang.<\/p>\n
\nDer Taillenumfang ist gr\u00f6\u00dfer als der Brustumfang.<\/p>\nBrustbreite <\/strong><\/h3>\n
\n
\n.\/. Armdurchmesser<\/li>\nBauchbreite<\/strong><\/h3>\n
\nsein. Die Berechnung der Bauchbreite h\u00e4ngt jedoch auch von der Brustbreitenberechnung ab. So ist bei einer gr\u00f6\u00dferen Zugabe zur Brustbreite die Zugabe zur Bauchbreite ebenso zu erh\u00f6hen, damit die Proportionen erhalten bleiben. Beim Sakko ist von folgendem
\nVerh\u00e4ltnis auszugehen:<\/p>\n
\nBb = 2\/10 Bu + 0,5 – 1,0 cm
\nBb = 2\/10 Bu + 1,0 – 1,5 cm
\nBb = 2\/10 Bu + 1,5 – 2,0 cm
\nBb = 2\/10 Bu + 2,0 – 2,5 cm<\/p>\n
\nBa = 1\/4 Tu .\/. 1,0 – 1,5 cm
\nBa = 1\/4 Tu .\/. 0,5 – 1,0 cm
\nBa = 1\/4 Tu .\/. 0,0 – 0,5 cm
\nBa = 1\/4 Tu + 0,0 – 0,5 cm<\/p>\nArmdurchmesser<\/strong><\/h3>\n
\n
\n
Armlochtiefe<\/strong><\/h3>\n
Gesamter Spaltdurchmesser<\/strong><\/h3>\n
Vorderhosenspaltdurchmesser<\/strong><\/h3>\n
Hinterhosenspaltdurchmesser<\/strong><\/h3>\n
<\/h3>\n
Vorderhosenbreite<\/strong><\/h3>\n
Hinterhosenbreite<\/strong><\/h3>\n
Gesamte Breite<\/strong><\/h3>\n
Knieh\u00f6he<\/strong><\/h3>\n